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Tonspur

Tonspur vom 17.01.2015

Zaz - Paris -
Paris, die Stadt der Liebe und des Lichts, die Stadt der Mode und laut Autovervollständigung der Google-Suche sogar die Stadt der Toten. Wer schon mal dort war, weiß, dass Paris einen gewissen Zauber hat. Der Blick vom Montmartre, die schnuckeligen Straßencafés und der funkelnde Eiffelturm lassen einen schnell vergessen, dass es in der überfüllten Metro nach Urin riecht und unfreundliche Kellner den Kaffee zu überteuerten Preisen servieren. Zum magisch verklärten Bild von Paris haben natürlich auch etliche Musiker beigetragen. Nicht nur Edith Piaf und Charles Aznavour haben die französische Hauptstadt besungen, selbst im Repertoire von Modern Talking und Rammstein finden sich Lieder über Paris.

Nachdem die Französin Zaz seit ihrem Debüt vor vier Jahren immer wieder als neue Edith Piaf gefeiert wurde, ist es fast naheliegend, dass sie ihr neues Album nun nicht nur Paris widmet, sondern ausschließlich Chansons über Paris singt und neu interpretiert. Es sind fast alle Klassiker dabei, von Joe Dassins „Champs Elysées“ bis zu „I love Paris“ von Cole Porter. Sogar Charles Aznavour steuert mit seinen 80 Jahren noch ein Duett bei.

Ein Cover-Album mit Chansons über Paris – das Konzept klingt erst einmal nicht sonderlich kreativ. Doch Zaz schafft es, „Paris“ zu einem gelungenen und abwechslungsreichen Album zu machen. Schon beim Eröffnungssong „Paris sera toujours Paris“ merkt man, dass sie den Titeln ihren eigenen Stempel aufdrückt. Wer sich das Original von Maurice Chevalier anhört, wird feststellen, dass Zaz die Geschwindigkeit des Lieds verdoppelt hat. Trompete und Klarinette tun ihr übriges für einen wunderbar beschwingten Einstieg ins Album. Auch sonst ist die Instrumentierung vielseitig: Es gibt eine Big Band, Saxophon und Akkordeon oder wie in der a capella Version von „A Paris“ auch einfach mal gar keine Instrumente. In der zweiten Hälfte fällt das Album meiner Meinung nach etwas ab, die drei Duette der Platte folgen fast direkt aufeinander und irgendwie hatte ich mir ein bisschen mehr von ihnen erwartet.

Dennoch macht es einfach Spaß dem Wechsel aus Zigeuner-Musik, Big Band-Sound und Jazz-Improvisationen zuzuhören. Ich habe jetzt auf jeden Fall Lust, mal wieder in die französische Hauptstadt zu fahren. Vielleicht sollte sich das Pariser Tourismusbüro überlegen, Zaz als Marketingbotschafterin zu verpflichten. Wir hören „Paris sera toujours Paris“, auf deutsch „Paris wird immer Paris bleiben“.

(katja lehmann)

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