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Hörbuchrezension

Hörbuchrezension vom 22.04.2008

Jan Seghers: Partitur des Todes - Sechzig Jahre lang wollte Georg Hofmann alles vergessen: seine Kindheit, seine Eltern, sein Land. Doch dann wird ein geheimnisvoller Umschlag entdeckt, darauf sein Name und das Wort "Auschwitz". Wenige Tage später geschieht in Frankfurt ein grauenhaftes Verbrechen. Und ein Mann taucht auf, den alle für tot gehalten haben.

Mit dieser präzisen Inhaltsangabe ist beinahe auch schon die ganze Geschichte umrissen. Doch 4 CDs lassen auf mehr schließen. Zu Recht. Der obige Klappentext umschreibt den Kern der Geschichte. Was den Hörern geboten wird ist mehr. Miroslav Nemec liest die Geschichte und wer Nemec, als Münchner TATORT-Kommiassar Batic kennt, liegt richtig, wenn er/sie auf einen Kriminalfall tippt.

Und so erleben wir einen grundsoliden Ermittlungsroman. Kommissar Robert Marthaler und seine Kolleginnen und Kollegen müssen einen grauenhaften Fünffachmord aufklären. Dies geschieht relativ unspektakulär, eher gediegen. Es gibt wenige Ecken und Kanten, kaum aufgesetzte Witzeleien, wie aus verschiedenen TATORT-Filmen bekannt. Dennoch gibt es Politikerschelte - Marthaler ist kein Typ, der ein Blatt vor den Mund nimmt - und somit wird hin und wieder, wenig aufdringlich, Realitätsbezug geschaffen.

PARTITUR DES TODES ist kein Mitspielkrimi (es werden keine möglichen Verdächtigen vorgeführt oder falsche Fährten gelegt), dennoch mag man gern weiter hören, denn der Kern der Geschichte wird über weite Strecken ausgeblendet und lässt so Varianten offen. Und da Marthaler offnebar eine sympathische Figur ist, würde ich auch den nächsten Fall nicht ungehört beiseite legen. Rezension von Shanghai Drenger für Radio LOTTE Weimar

PARTITUR DES TODES von Jan Seghers
gesprochen von Mirolav Nemec
Preis: 25,95 Euro
Gesamtspielzeit: 05:08:12h
4 CD - ISBN 978-3-8337-2004-8
erschienen beim Goya LIT-Verlag
www.goyalit.de

(Shanghai Drenger)

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