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Tonspur

Tonspur vom 22.09.2013

Arctic Monkeys - AM - Acht Jahre ist es mittlerweile her, dass die Arctic Monkeys auf der Bildfläche erschienen. Quasi aus dem Nichts stellte die Band im Jahr 2005 die britische Musikszene auf den Kopf – mit nicht einmal 20 Jahren, Pilzkopf-Frisur und lautem, unbändigen Sound. Bemerkenswert war vor allem, dass die Arctic Monkeys ihre ersten Erfolge feierten ohne ein Plattenlabel im Rücken zu haben und als eine der ersten Bands allein über das Portal MySpace eine große Fanbasis aufbauten.

Während MySpace in den letzten Jahren extrem an Bedeutung verloren hat, sind die Arctic Monkeys nach wie vor gut im Geschäft. Mit „AM“ haben die Briten nun ihr fünftes Album veröffentlicht. In den Plattenkritiken wurde das Werk bejubelt, das britische Musikmagazin NME verlieh dem Album sogar 10 von 10 Punkten. Dass das was heißt, zeigt die Statistik: Im letzten Jahr gab der NME keinem einzigen Album 10 Punkte, in diesem Jahr durfte sich bisher nur das neue Daft Punk Album über die Auszeichnung freuen. Aber was ist dran an der Lobhudelei, ist das neue Album wirklich das Beste, was die Arctic Monkeys je gemacht haben?

Es ist in jedem Fall ein sehr gelungenes Album, das mir mit jedem Hören mehr gefällt. Die Songs sind schwermütig, aber kraftvoll, getrieben von starken Gitarrenriffs und Schlagzeugbeats. Bemerkenswert ist wie die Band auf „AM“ verschiedenste Genres vereint: Mal klingt es psychedelisch, mal nach Stoner Rock, wie immer gibt es bei den Arctic Monkeys auch ein paar Balladen. Überraschender sind Soul- und Hip Hop-Einflüsse, die immer wieder durchschimmern und so reichen die Vergleiche, die in der Presse gezogen werden, von John Lennon bis zu Eminem.
Was nicht zu überhören ist, ist der Einfluss von Queens of the Stone Age-Frontmann Josh Homme. Der hat bereits das vorletzte Album der Arctic Monkeys produziert und ist inzwischen ein enger Freund der Band, weshalb er auch in zwei Titeln als Gastmusiker auftritt. Wie auf den vorigen Alben schreibt Arctic Monkeys-Frontmann Alex Turner alle Songs selbst und ist textlich wahrscheinlich so gut wie noch nie. Thematisch geht es in den Liedern von „AM“ vor allem um Liebe, Mädchen und durchzechte Nächte, doch statt von rosa Brillen und ewiger Liebe zu singen, heißt es in Turners Liebeserklärungen: „Ich will dein Staubsauger sein und in deinem Staub atmen“. Vielleicht liegt es an seinem rotzigen Yorkshire-Dialekt, dass das nicht blöd klingt.

Ich muss zugeben, dass das erste Album „Whatever people say I am, that’s what I’m not“ noch immer mein liebstes Arctic Monkeys Album ist. Die Platte hat mich einfach sofort begeistert und tut es immer noch, „AM“ ist dafür vielschichtiger und erwachsener. Die Arctic Monkeys haben sich mit jedem Album weiterentwickelt, nicht nur musikalisch, auch optisch. Die 19-jährigen Jungs mit den Wuschelfrisuren gehen nun auf die 30 zu, die Haare sind kürzer geworden und Frontmann Alex Turner trägt jetzt Lederjacke und Geltolle. Vergleicht man die Arctic Monkeys von 2005 mit denen von heute, ist die Veränderung enorm, doch jedes Album war ein Puzzleteil, das zu dem heutigen Bild führt. Die Arctic Monkeys können also eigentlich nur noch besser werden. Wir hören den ersten Song aus „AM“, „Do I Wanna Know“.

(Katja Lehmann)

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