Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Oktober 2011
200 Neonazis wollen am Samstag durch Weimar marschieren
Am Samstag wollen 200 Neonazis durch Weimar marschieren. Wie Stadtpressesprecher Ralf Finke am Morgen bei RadioLOTTE Weimar bestätigte, liegt eine Anmeldung für eine solche Kundgebung vor. Sie sei von denselben Leuten beantragt worden, wie die Veranstaltung Ende August, die erfolgreich abgewehrt werden konnte. Diesmal wollen die Rechtsextremisten mit Lautsprecherwagen vom Bahnhof über Carl-August Alle, Bertuchstraße, Stadtring und Schopenhauerstraße zurück zum Baudertplatz ziehen. Laut Finke prüft heute die Stadt, welche rechtlichen Schritte gegen den Aufmarsch möglich sind. Morgen soll es ein Gespräch mit den Anmeldern geben. Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus berät heute im "mon ami", was an Gegenaktionen unternommen werden soll.
(wk)
Stadtrat beschließt neue Regelungen zur Müllabfuhr
Im Stadtrat soll heute eine neue Regelung für die Müllentsorgung beschlossen werden. Danach würden die Tonnen nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch alle zwei Wochen abgeholt. Bisherige 80-Liter-Behälter sind in 120-Liter-Tonnen umzutauschen. Nach wie vor wöchentlich sollen die Großbehälter entleert werden. Außerdem stehen im Stadtrat die angekündigten Erhöhungen der Gewerbe- und der Grundsteuer zur Entscheidung an. Nachträglich beschlossen werden muß die bereits unterzeichnete Vereinbarung zwischen Stadt, Land und Theater für die Finanzierung des DNT bis 2016. Zur Beratung liegt ein Konzept zur Stadtentwicklung vor, das aufzeigt, wie Weimar auf den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs reagiert. Gebraucht werde mehr Wohn- und Gewerbefläche, heißt es. Die Fraktion der Grünen beantragt, die Stadtratsitzungen künftig mit Videokameras aufzeichnen zu lassen und ins Internet zu stellen.
(wk)
Bauhaus-Uni begrüßt neue Studenten
An der Bauhaus-Universität werden heute die neuen Studenten begrüßt. Zur Feierlichen Immatrikulation des Studienjahres 2011-12 sprechen Rektor Karl Beucke und Oberbürgermeister Stefan Wolf. Anschließend werden die Hochschulpreise verliehen und die begehrten Bauhaus-Stipendien an herausragende Studierende vergeben. Den diesjährigen Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes erhält der Vietnamese Nhon Nguyen Thanh, der derzeit seinen Doktor an der Fakultät Bauingenieurwesen macht.
(wk)
Iranhaus würdigt persischen Dichter Hafis
Mit Musik einer iranischer Gruppe und der Lesung von Versen des persischen Dichters wird heute am Hafis-Goethe-Monument der Hafis-Gedenktag gewürdigt. Initiator des Weimarer Gedenkens am Nachmittag ist der Inhaber des iranischen Teppichhauses am Herderplatz Pirusan Mahboob. Am Abend veranstaltet die Konrad-Adenauer-Stiftung im "mon ami" eine Podiumsdiskussion zum Thema Frauen - Kultur und Bildung im Iran. -
Das Hafis-Gedenken, wie im Iran am 12. Oktober, jährlich auch in Weimar zu begehen, wurde im Jahr 2009 beschlossen. Initiator war der Verleger Klaus Gallas, den Goethes Sammlung von Hafis-Versen "West-Östlicher Diwan" veranlaßte, ein gleichnamiges Festival in Weimar zu begründen. Nach zögerlichem Beginn vor zwei Jahren sind unter diesem Namen jetzt bis zum 3. November noch fünf Veranstaltungen angekündigt, die allerdings vom DNT und vom Iranhaus allein verantwortet werden. Der für dieses Jahr von Gallas angesagte Künstleraustausch mit Syrien findet nicht statt.
(wk)
Verlage präsentieren sich in "Thüringen-Lounge"
Auf der heute eröffneten Buchmesse Frankfurt ist Thüringen als einziges Bundesland mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Die für 80-tausend Euro geschaffene "Thüringen-Lounge" soll laut Wirtschaftsminister Matthias Machnig ein "Schaufenster der Thüringer Verlags- und Kreativwirtschaft" sein. Von den rund 80 Thüringer Verlagen haben die Einladung, sich in der Lounge zu präsentieren, allerdings nur 10 angenommen. Aus Weimar ist der Knabe-Verlag und die Weimarer Verlagsgesellschaft dabei. Der Verlag der Bauhaus-Universität stellt seine Neuerscheinungen auf einem Gemeinschaftsstand in der Halle für Bildung, Wissenschaft und Fachinformation aus.
(wk)
Landgericht Gera spricht Urteil gegen Weimarer "Bandidos"
Im Bandidos-Prozeß am Landgericht Gera wird heute das Urteil erwartet. Seit fast einem Jahr sind dort drei Mitglieder der aufgelösten Weimarer Motorradrocker-Gruppe wegen Körperverletzung, versuchter Brandstiftung und räuberischer Erpressung angeklagt. Unter den Männern ist der damalige sogenannte "Präsident" der Gang. Er soll auch die beiden anderen Angeklagten zu einem Brandanschlag auf den konkurrierenden Club der Red Devils angestiftet haben. Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn drei Jahre und drei Monate Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte vor dem Landgericht Gera auf Freispruch. -
Der Ex-Chef der Weimarer Bandidos ist bereits vom Landgericht Erfurt zu fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Dort hatte er sich wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags zu verantworten. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
(wk)
Land will Flughafen Erfurt-Weimar weiter bezuschussen
Entgegen bisheriger Ankündigungen soll der Flughafen Erfurt-Weimar nun doch weiter bezuschußt werden. Laut MDR hat Thüringens Verkehrsministers Christian Carius gestern für das kommende Jahr rund 5,6 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Seit März dieses Jahres sagte der CDU-Minister immer wieder, daß die seit 10 Jahren gezahlte Anschubfinanzierung auslaufen werde. Dagegen war SPD-Wirtschaftsminister Matthias Machnig. Der sagte, der Flugbetrieb müsse im Interesse des Wirtschafts- und Tourismusstandortes aufrecht erhalten werden. -
Unterdessen haben 86 Prozent der Thüringer dafür gestimmt, aus Sparsamkeitsgründen die Zuwendungen für die Thüringer Flughäfen Altenburg und Erfurt-Weimar zu streichen.
(wk)
Beratungsstelle "mobit" feiert zehnjähriges Bestehen
In Erfurt hat gestern die Mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus in Thüringen "mobit" ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Der Verein informiert nach eigenen Angaben mit fünf Beratern unter anderem über Strukturen der rechten Szene und unterstützt örtliche Initiativen gegen Rechts. Auf Fortbildungsveranstaltungen erklärt "mobit" die Bedeutung extremistischer Symbole und die Erkennungszeichen der rechten Szene. Vorsitzender des Vereins ist der SPD-Bundestagsabgeordnete Steffen-Claudio Lemme.
(wk)