Abriss vom EOW ins Stocken geraten
Nachricht vom 18.Dezember 2025
Auf dem Gelände des ehemaligen VEB Elektroinstallation Oberweimar, besser bekannt als EOW, hat sich bewahrheitet, was Experten vorher vermutet haben: Es wurden Altlasten gefunden. Es handele sich um eine mineralölhaltige Substanz, sagte Angela Braunmiller, Leiterin der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt Weimar. Nach jahrelangem Hin und Her hatte der Weimarer Stadtrat Ende 2023 entschieden, dass die Industrieanlagen in Oberweimar abgerissen werden, um das Gelände zu renaturieren. Der Abriss der Gebäude und befestigten Flächen liegt dabei in der Verantwortung des Amtes für Technische Gebäudewirtschaft, bei den restlichen Flächen hat das Grünflächenamt den Hut auf. Im Vorfeld des Abrisses habe es Schadstoffuntersuchungen gegeben. Da seien bereits unter anderem Asbest und PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) identifiziert worden, sagte Angela Braunmiller. Diese seien dann entsprechend ausgebaut und getrennt entsorgt worden. Vorab habe sich aber natürlich nicht feststellen lassen, was unter den Bodenplatten noch an Altlasten steckt. Dort sei eine mineralölhaltige Substanz gefunden worden. Nach Rücksprache mit dem Thüringer Umweltministerium sei alles wieder abgedeckt worden, damit keine Gefahr für das Grundwasser entsteht. Diese bestehe in der jetzigen Form, ohne äußere Eingriffe, nicht, versicherte die Amtsleiterin. Ihren Angaben zufolge stamme das Mineralöl vermutlich von den Maschinen, die jahrzehntelang in dem VEB in Betrieb waren. Wiederum in Absprache mit dem Umweltministerium soll nun eine vertiefende Untersuchung, die an ein externes Büro vergeben worden ist, Klarheit schaffen. Vor allem Klarheit darüber, welche Folgen der Fund hat. Denkbar sei, dass großflächig Boden abgetragen werden muss. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Die Krux dabei: Die Kosten für eine teure Altlastensanierung sind nicht in den beiden Förderprogrammen enthalten, über die die Stadt Abriss und Renaturierung in weiten Teilen finanziert, sagte die zuständige Beigeordnete Claudia Kolb (SPD). Zudem sei die Untersuchung eine „große Herausforderung für die weitere Planung“, für die die Stadt nicht unbegrenzt Zeit hat. Denn die Fördermittel müssen bis Ende des Jahres 2027 verwendet worden sein, fügte sie hinzu. Geplant werde daher jetzt mit verschiedenen Zukunftsszenarien – mit und ohne große Altlastensanierung. „Es bleibt spannend“, sagte Claudia Kolb. se
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