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Weimar-Nachrichten vom 18. Dezember 2025
Postbank kündigt Räumlichkeiten am Weimarer Goetheplatz
Die Postbank plant, aus dem Gebäude alte Hauptpost auszuziehen. Stattdessen will sie künftig ihre Filiale zusammen mit der Deutschen Bank in der Frauentorstraße 3 in Weimar betreiben. Das bestätigt am Dienstag auch die Eigentümerin des historischen Hauptpost-Gebäudes, die Informica Real Invest AG mit Hauptsitz in Reichenbach bei Würzburg. Die Kündigung der Postbank sei bereits eingegangen, so ihr Vorstand Friedrich Schwab.Bereits seit dem 21. Oktober dieses Jahres bietet die Postbank am Goetheplatz klassische Postdienstleistungen wie das Versenden von Briefen und Paketen nicht mehr an. Der damals genannte Grund: Die Postbank wolle die Filiale am Goetheplatz zur Beratungsfiliale, einem neuen Format, umgestalten. Damit würde sich die Bank auf ihr Kerngeschäft als Bank konzentrieren, sagte ein Sprecher der Postbank noch Ende Oktober. Diese Pläne haben sich nun offensichtlich geändert. Auf Nachfrage heißt es aus der Postbank, dass die Entscheidung für den Umzug erst vor Kurzem gefallen wäre. Damit revidiert das Unternehmen seinen bisherigen öffentlichen Standpunkt dennoch deutlich. Ob eine Integration der Postbank-Filiale in die Räumlichkeiten der Deutschen Bank in der Frauentorstraße überhaupt möglich sei, hätte erst geprüft werden müssen, bevor die Gespräche mit dem Vermieter, der Informica Real Invest AG, aufgenommen wurden, heißt es. „Der Umzug unserer Filiale in die Räume in der Frauentorstraße bietet unseren Kunden und uns als Unternehmen Vorteile und Synergien“, so eine Sprecherin der Postbank am Dienstag. Überdies werde der Geldautomat am Goetheplatz auch nach dem Umzug noch den Postbank-Kunden zur Verfügung stehen, versichert sie. Aktuell wäre er wegen eines Defekts außer Betrieb. Die Reparatur würde länger als erwartet dauern, da der Defekt offenbar kompliziert sei. - Für den Inhaber der historischen Hauptpost, Friedrich Schwab, bringt der Auszug ganze andere Probleme mit sich. Denn de-facto steht das alte Gemäuer am Goetheplatz mit dem Wegzug der Postbank leer. Nachdem aus dem Obergeschoss erst das Fitnessstudio und im Untergeschoss der Zustellstützpunkt der Post ausgezogen waren, wurde das Obergeschoss kurzzeitig zwar kostenfrei zuerst der Bauhaus-Universität im Rahmen der Summaery und zuletzt der Televisionale zur Verfügung gestellt. Die Räumlichkeiten wären aber im Grunde disponibel. Interessenten gäbe es einige, sagt Friedrich Schwab. Allerdings sei die Hauptpost nicht irgendein Gebäude. Er wolle das altehrwürdige Gemäuer gerne adäquaten vermietet wissen. Dafür stehe er in regelmäßigem Austausch mit der Stadt Weimar. Ein geeigneter Mieter sei aber noch nicht gefunden worden. Und der Leerstand ist auch für den fränkischen Investor schlussendlich kein gewinnbringendes Konzept. Irgendwann, so sagt er, sei der Punkt erreicht, da er die üppigen Räumlichkeiten schlicht nicht mehr für eine adäquate Nutzung vorhalten könne. Bis dahin ist aber noch Zeit, um das historische Gebäude am Weimarer Goetheplatz wieder mit Leben zu füllen. mr
Abriss vom EOW ins Stocken geraten
Auf dem Gelände des ehemaligen VEB Elektroinstallation Oberweimar, besser bekannt als EOW, hat sich bewahrheitet, was Experten vorher vermutet haben: Es wurden Altlasten gefunden. Es handele sich um eine mineralölhaltige Substanz, sagte Angela Braunmiller, Leiterin der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt Weimar. Nach jahrelangem Hin und Her hatte der Weimarer Stadtrat Ende 2023 entschieden, dass die Industrieanlagen in Oberweimar abgerissen werden, um das Gelände zu renaturieren. Der Abriss der Gebäude und befestigten Flächen liegt dabei in der Verantwortung des Amtes für Technische Gebäudewirtschaft, bei den restlichen Flächen hat das Grünflächenamt den Hut auf. Im Vorfeld des Abrisses habe es Schadstoffuntersuchungen gegeben. Da seien bereits unter anderem Asbest und PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) identifiziert worden, sagte Angela Braunmiller. Diese seien dann entsprechend ausgebaut und getrennt entsorgt worden. Vorab habe sich aber natürlich nicht feststellen lassen, was unter den Bodenplatten noch an Altlasten steckt. Dort sei eine mineralölhaltige Substanz gefunden worden. Nach Rücksprache mit dem Thüringer Umweltministerium sei alles wieder abgedeckt worden, damit keine Gefahr für das Grundwasser entsteht. Diese bestehe in der jetzigen Form, ohne äußere Eingriffe, nicht, versicherte die Amtsleiterin. Ihren Angaben zufolge stamme das Mineralöl vermutlich von den Maschinen, die jahrzehntelang in dem VEB in Betrieb waren. Wiederum in Absprache mit dem Umweltministerium soll nun eine vertiefende Untersuchung, die an ein externes Büro vergeben worden ist, Klarheit schaffen. Vor allem Klarheit darüber, welche Folgen der Fund hat. Denkbar sei, dass großflächig Boden abgetragen werden muss. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Die Krux dabei: Die Kosten für eine teure Altlastensanierung sind nicht in den beiden Förderprogrammen enthalten, über die die Stadt Abriss und Renaturierung in weiten Teilen finanziert, sagte die zuständige Beigeordnete Claudia Kolb (SPD).
Zudem sei die Untersuchung eine „große Herausforderung für die weitere Planung“, für die die Stadt nicht unbegrenzt Zeit hat. Denn die Fördermittel müssen bis Ende des Jahres 2027 verwendet worden sein, fügte sie hinzu. Geplant werde daher jetzt mit verschiedenen Zukunftsszenarien – mit und ohne große Altlastensanierung. „Es bleibt spannend“, sagte Claudia Kolb. se
Hasko Weber wird Intendant in Dresden
Weimars Ex-Intendant Hasko Weber bekommt neuen Job in Heimatstadt Dresden
Weber wird noch in und nach Cottbus seine insgesamt vierte Intendanz vorbereiten. Dieser Tage 62 Jahre alt geworden, wird er zum 1. August 2027 Nachfolger des zweieinhalb Jahre älteren Joachim Klement am Staatsschauspiel Dresden. Das verkündete dort Barbara Klepsch (CDU). Den Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben die Sächsische Kulturministerin und Weber bei der Gelegenheit dann auch gleich. - Für Hasko Weber schließt sich damit ein Kreis. Nach Anfängen in Chemnitz war er ab 1991 Schauspieler und Regisseur am Staatsschauspiel seiner Geburts- und Heimatstadt Dresden und stieg dort 1993 zum Schauspieldirektor auf. Seit 2002 inszenierte er verstärkt am Schauspiel Stuttgart, dessen Intendanz er 2005 übernahm. Nach Weimar wechselte er 2013. mh
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Weimars ehemaliger Generalintendant Hasko Weber wird ab Sommer 2027 neuer Intendant am Staatsschauspiel Dresden. Das teilte das sächsische Kulturministerium am Dienstag mit. Der Vertrag läuft fünf Jahre. Weber folgt auf Joachim Klement, der in den Ruhestand geht. Der 62-Jährige war zwölf Jahre Intendant am Deutschen Nationaltheater Weimar und ist derzeit kommissarisch am Staatstheater Cottbus tätig. Ab Januar soll Weber die Spielzeit 2027/28 vorbereiten. mdr
Bauhaus-Universität erhält vier Medaillen für Forschung
Die Bauhaus-Universität ist für ihre Forschung zu nachhaltigen Baustoffen ausgezeichnet worden. Auf der internationalen Fachmesse iENA erhielten im November vier Patentanmeldungen zwei Gold- und zwei Silbermedaillen. Die Preisverleihung fand am 11. Dezember an der Technischen Universität Ilmenau statt. Die prämierten Projekte sollen den Ressourcenverbrauch im Bauwesen senken und neue Bauweisen ermöglichen. (PR)
Renaturierung des Leuchtenwerks wird teurer
Die Renaturierung des ehemaligen Leuchtenwerks in Oberweimar – kurz EOW - wird voraussichtlich mehr kosten als geplant. Wie der MDR berichtet, wurden auf dem Gelände Altlasten im Boden entdeckt. Die Stadt lässt derzeit Bodenproben untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden Ende März erwartet. Erst danach will die Stadt über das weitere Vorgehen entscheiden. Für mögliche Altlasten waren bislang keine zusätzlichen Mittel eingeplant. Derzeit finden auf dem Gelände des EOW umfangreiche Abrissarbeiten statt, um die geplante Renaturierung zu ermöglichen. (PR)
Haus der Weimarer Republik mit veränderten Öffnungszeiten
Das Haus der Weimarer Republik passt seine Öffnungszeiten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel an. Das Museum bleibt vom 23. bis 26. Dezember sowie vom 30. Dezember bis 1. Januar geschlossen. Dafür ist das Haus am 22. und am 29. Dezember geöffnet, obwohl montags in der Winterzeit normalerweise geschlossen ist. (PR)
Verstärkt Verkehrskontrollen im Freistaat
In Thüringen führt die Polizei in den kommenden Tagen verstärkt Verkehrskontrollen durch. Das meldet die dpa. Schwerpunkt der Kontrollen sind Alkohol und Drogen am Steuer. Die Maßnahmen laufen bis Freitag und werden von Landespolizei und Autobahnpolizei umgesetzt. Anlass ist die europaweite ROADPOL-Aktion „Alcohol & Drugs“. (PR)







