Radio LOTTE Weimar

STADT-SOUND - Klänge einer europäischen Kulturstadt

gefördert durch die

Teilprojekt "Soundinstallation gegen rechte Aufmärsche"

Als Gründungsort der den Nazis verhassten "Weimarer Republik", als Ort von NSDAP-Parteitagen und Lieblingsstadt Hitlers besitzt Weimar heute wieder hohe Attraktivität und Symbolkraft für die rechte Szene. Am 20. April und am 9. November 2002 marschierten rechte Kameradschaften durch die Stadt; weitere Aufmärsche für die kommenden Jahre sind zu erwarten.

Mit dem Projekt Stadtsound wurde diesen Umtrieben ein deutliches Zeichen entgegen gesetzt: Entlang der Schillerstraße bis zum Deutschen Nationaltheater, dem Gründungsort der Weimarer Republik, wurden in den Gullideckeln entlang der angestrebten Marschroute der Neonazis (und dem Verlauf des Lottenbaches unter dem Pflaster der Stadt) akustische Meridianpunkte gesetzt, aus dem rund um die Uhr Klänge zu hören waren und die die Plätze bereits für sich besetzt hielten.

Mit der Realisierung des Teilprojektes wurde eine Infrastruktur geschaffen, mit der die Stadt ihr "Nein" phantasievoll und künstlerisch anspruchsvoll zum Ausdruck brachte.

Dieser Stadtsound wird als Anregung für andere Städte ebenfalls als CD erscheinen und mit Text und Fotos dokumentiert.

Für den Fall einer tatsächlich anrückenden braunen Gefahr wurde eine weitere CD produziert, auf der Weimarer Einwohner, Künstler und Politiker der Stadt ihre Ablehnung in kurzen Ansprachen den Marschierenden zu hören geben. Diese CD wurde an die Bevölkerung verteilt mit der Bitte, nach einem bereits bewährten Prinzip ihre Stereoanlagen und Radioapparate an das offene Fenster zu stellen.

Dokumentation