Tonspur
Tonspur vom 03.11.2013
PAROV STELAR - The Art Of Sampling - Auf meiner immerwährenden Suche nach aufregender Musik, fragte ich vor etwa 6 Monaten meinen musikalischen Freund Gero einer knorken Kapelle in Berlin, was er denn so auflege, wenn er hin und wieder als DJ die Tanzflächen der Nation beschallt. Er dachte kurz nach, und wählte schmunzelnd eine unsagbar aufregende, extrem ins Tanzbein gehende Musik auf seinem iPhone aus.
„Dit issn juter Österreicher. So wat spielick zum Beespiel“, sagte er. Ich glaubte es ihm sofort.
Marcus Füreder aus Linz. Hm, klingt in der Tat sehr österreichisch, aber leider nicht besonders aufregend. Daher erschuf der DJ seinen weitaus internationaleren Künstlernamen PAROV STELAR und macht seit 2001 unter diesem Namen Musik.
Und zwar Tanzmusik.
Mit 39 Jahren ist er ein junger Pionier des noch sehr jungen Genres Electro-Swing.
Und das geht so:
Groovige Bassline, deftiger Beat, eingängige Melodien, ab und zu souliger Gesang und ne Menge Tröten. Fertig ist die tanzbarste Tanzmukke zum Tanzen.
In Deutschland kommen seine Grooves nun auch endlich an, besonders seit dem starken Doppelalbum „The Princess“ von 2012, ist PAROV STELAR überall zu entdecken: In Werbeclips, auf Partys, in Filmen.
Am 4. Oktober 2-13, brachte PAROV STELAR eine Art Werkschau unter dem Namen The Art Of Sampling raus. Neben älteren Titeln aus den vergangenen acht Jahren sind auch vier neue Songs dabei, unter anderem mit den Stimmen von Marvin Gaye oder Lukas Graham.
Bei Konzerten der elektronischen Musik habe ich als Band-Liebhaber immer die Angst, dass ich optisch enttäuscht werde, wenn für 36 Euro letztlich nur ein einsamer DJ auf einer überdimensionalen Bühne steht und mit gesenktem Kopf an den Turntabels steht. Das kann bei PAROV STELAR nicht passieren – er tritt mit seiner Band voller Bass, Sax, Drums, Trompete und immer einer schönen und souligen Sängerin.
Am Donnerstag den 5. Dezember haben wir die Möglichkeit PAROV STELAR live in Leipzig zu sehen, Näher kommen sie nicht ran, aber das HAUS AUENSEE wird bis unter die Decke grooven.
(juli Thiele)