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Spielerezension

Spielerezension vom 03.02.2014

La Boca - Die Uhr tickt. 4 Hände fliegen über den Spielplan, greifen nach farbigen Bauklötzen und türmen diese zu bunten Gebilden.
La Boca ist ohne Frage ein Schnelligkeitsspiel, doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Zwei aktive Spieler sitzen sich gegenüber. Jeder sieht eine Seite der Aufgabenkarte. Auf ihr ist die 2D-Ansicht der Seite der Konstruktion zu sehen, die es jeweils zu bauen gilt.
Die passiven Mitspieler geben das Signal zum Start der Runde und schon läuft die Uhr.
Hat man die erste Hürde genommen und seine Seite nach Vorgabe gebaut, kommt allerdings der schwierige Teil. Denn der Mitspieler hat seine ganz eigene Version der Konstruktion und nur wenn beide Seiten stimmen, gibt es Punkte.
Wie soll das zu schaffen sein?
Das Zauberwort heißt Kommunikation. Reden ist bei diesem Spiel Gold, wenn man die Aufgabe in möglichst kurzer Zeit lösen will. Je länger gebraucht wird, desto weniger Punkte gibt es für beide. Braucht man länger als 2 Minuten, gibt es gar nichts.
Sind beide Spieler der Meinung, dass ihre Seite korrekt steht, wird schnell die Uhr gestoppt.
Nun überprüfen die Mitspieler, ob nach Plan gebaut wurde. Anschließend werden je nach Dauer des Bauvorgangs Punkte in Form von Pappmünzen vergeben.
Und schon wird nach Zufallsprinzip ein neues Paar gebildet und die Hektik geht von vorne los. Die übrigen Mitspieler müssen zwar warten, haben aber auch durchs Zusehen und Mitfiebern ihren Spaß. Jeder spielt mit jedem, bei der Punktabrechnung am Ende kann es jedoch nur einen Sieger geben.
Das Spiel ist in zwei Schwierigkeitsstufen spielbar. Beim normalen Anforderungsgrad darf der rote Klotz ausgelassen, beim schweren müssen alle 11 Teile verwendet werden. Zusätzlich dürfen keine Lücken oder Überbauungen entstehen. Durch diese Regel ist es oft nötig, einen Stein, den beide Spieler nicht sehen dürfen, hinter anderen Steinen zu "verstecken". Denn nicht vergessen, am Ende zählt die Frontalansicht.

Die Bauvorgaben sind nicht zu anspruchsvoll, dennoch werden Leute ohne räumliches Vorstellungsvermögen es schwerer haben, die Aufgaben zu lösen.
Die Abhängigkeit vom Partner für das Gelingen der Runde birgt ein gewisses Konfliktpotenzial. Weil aber die Paare ständig wechseln, wird dieses so gut wie möglich minimiert.

Optisch erinnert La Boca aufgrund der charakteristischen farbigen Klötzchen an den Arcade-Klassiker Tetris. Für den Namen La Boca stand allerdings der gleichnamige Stadtteil von Buenos Aires Pate, der für seine bunten Schachtelbauten berühmt ist.

Positiv fällt der kompakte Aufbau des Spiels auf. Der gesamte Karton wird mit einer Pappeinlage als Baufläche verwendet und enthält Aussparungen für Münzen und Stoppuhr. Deren Bedienung ist übrigens denkbar einfach und geht schnell in Fleisch und Blut über. Ein weiterer Pluspunkt sind die verwendeten Materialien. Bis auf Ausnahmen wurden die Spielteile aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt. Die Farbgebung des Spielplans könnte zwar geschmackvoller sein und die Punktetabelle ist etwas unübersichtlich, alles in allem gibt es an der Verarbeitung aber kaum etwas auszusetzen.

Durch sein simples Spielprinzip und die schnell zu erfassenden Regeln ist die Altersempfehlung ab 8 Jahren durchaus passend und macht La Boca zu einem idealen Familienspiel, bei dem sich niemand benachteiligt vorkommt.
Die zwei Komponenten Puzzle und Kommunikation vereinen sich in La Boca zu einem Spiel, bei dem man durchaus noch etwas über sich und die eigenen Kommunikationsfähigkeiten lernen kann.

La Boca von Inka und Markus Brand bei Kosmos, Grafik von Franz Vohwinkel, 3 bis 6 Spieler ab 8 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 33 €

(Clara Herrmann)

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