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Samstag, der 21.Dezember, 17:41 Uhr

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Spielerezension

Spielerezension vom 10.02.2014

Die Paläste von Carrara - Pisa kennt jeder.
Aber entlang der ligurischen Küste gibt es weitere Orte, die Aufmerksamkeit verdienen.
Dort sollen prächtige Gebäude entstehen, die den herrschenden Fürsten ordentlich Prestige bringen.
Das Material dazu gewinnt man ganz in der Nähe aus den Steinbrüchen von Carrara.
Unterschiedliche Gesteinsarten kommen zur Anwendung, preisgünstige und etwas teurere.
Die Krone jedoch ist und bleibt der blendend weiße Carrara-Marmor.
Zwei bis vier Fürsten wetteifern bei den Palästen von Carrara, dem neuen Brettspiel aus dem Hans im Glück Verlag, um die beste Strategie und die meisten Siegpunkte.
Dazu haben sie während eines Zuges eine von drei Möglichkeiten: Kaufen, Bauen oder Werten.
Von Lérici bis Livorno können die Baumeister in sechs Städten der ligurischen Küste ihr Glück versuchen.
Auf dem Spielplan liegen neun von 30 baubaren Gebäuden aus; es gibt sechs verschiedene Typen mit Werten von eins bis fünf.
Zentrales Element ist eine große Drehscheibe mit sechs Segmenten für den Kauf der Baumaterialien.
Will man kaufen, dreht man die Scheibe um ein Segment und belädt sie mit zufällig aus einem Stoffsäckchen gezogenen kleinen Bausteinen.
Sechs verschiedene Arten gibt es, jede in einer anderen Farbe.
Neben jedem Segment ist angegeben, was die unterschiedlichen Materialien aktuell kosten.
Von einem gewählten Ausschnitt darf man so viele Steine erwerben, wie man will, Hauptsache, man kann sie auch bezahlen.
Möchte man bauen, erwirbt man eines der offenliegenden Gebäude für den darauf angegebenen Preis und zahlt entsprechend Steine.
Die Entscheidung, in welcher Stadt man bauen wird, hängt mit der Wahl ebendieser Steine zusammen.
In Lerici kann man ein Gebäude aus einer beliebigen Materialkombination errichten, in Viareggio dürfen es nur noch grüne, rote, gelbe und weiße Bausteinchen sein, in Livorno darf man ausschließlich edlen, weißen Marmor verwenden.
Die Gebäude platziert man an entsprechender Stelle auf einem eigenen Tableau mit den sechs möglichen Städten.
Hat man in einer Stadt zwei oder drei Bauwerke errichtet, kann man die Stadt werten.
Man erhält dafür frisches Geld oder Siegpunkte, beides errechnet sich aus der Multiplikation zwischen Stadtwert und der Summe der Gebäudewerte.
Außerdem gibt es noch für jedes Gebäude ein kleines Holzsymbol.
Danach kann diese Stadt von anderen Fürsten nicht mehr gewertet werden.
Alternativ ist eine Gebäudewertung möglich.
Dabei wertet man alle eigenen Gebäude einer Sorte und erhält entsprechend der zugeordneten Stadt Siegpunkte, Geld oder beides.
Nach etwa 60 Minuten sind vier Wertungen geschafft. Dann darf man das Spielende ansagen.
Gewonnen hat, wer die meisten Siegpunkte vorweisen kann, die sich aus Gebäudewerten, Holzsymbolen und liquiden Mitteln zusammensetzen.
Die Paläste von Carrara erfordern ein feines Gespür für den richtigen Moment, sei es den Kauf des passenden Materials, sei es den Bau des richtigen Gebäudes in der richtigen Stadt oder die Stadtwertung gerade noch vor dem Mitspieler.
Und das ist richtig spannend.
In der Schachtel liegt ein verschlossener Umschlag mit Material für eine anspruchsvollere Variante des Spiels.
Damit erreichen die Paläste von Carrara eine neue taktische Tiefe.
Das Spiel steht 2013 auf der Nominierungsliste zum Kennerspiel des Jahres.
 
Die Paläste von Carrara von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling und dem Gafiker Franz Vohwinkel ist im Verlag „Hans im Glück“ erschienen. Es eignet sich für 2 bis 4 Mitspieler ab 10 Jahre und kostet ca. 45 €.

(Sarah Lietz und Chris Mewes)

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