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Tonspur

Tonspur vom 23.02.2014

Temples - Sun Structures -
Es ist Sonntagmittag. Ich schäle mich gerade aus dem Bett. Die Nacht war lang. Die Sonne scheint mir aufdringlich ins Gesicht. Mein Kopf brummt. Und in dem Moment steht auch noch eine der wichtigsten Entscheidungen des Tages an: Mit welcher Platte kann ich in die folgenden Stunden starten?
Wichtigste Kriterien:
1. Nicht zu ruhig darf´s sein; sonst kann ich mich gleich wieder hinlegen.
2. Nicht zu laut darf´s sein; sonst hört das Hämmern im Kopf gar nicht mehr auf.
3. Sie muss das gewisse Etwas haben, damit mir der Schwebezustand jüngster Ereignisse noch ein wenig erhalten bleibt.
Mit dreimal „ja“ fällt meine Wahl auf die Debut-Platte der Temples mit dem klangvollen Namen „Sun Structures“. - Oh ja, ich stehe derzeit irgendwie auf diesen Sixties-Psychedelyc-Bums, und deshalb ist nun auch diese Tonspur spontan (und "live"!) mit den Temples bestückt.
Die haben sich im Sommer 2012 um Frontmann James Bagshaw im englischen Kettering gegründet; ein bisschen rumgefrickelt; ein paar Songs eingespielt und das Ganze zum Test bei Youtube eingestellt. Schließlich weiß man ja nie, wie das bei anderen Leuten so ankommt, was man über einen längeren Zeitraum im stillen Kämmerlein vor sich herkomponiert hat; und der Zweifel spielt immer mit. Dementsprechend hat der Erfolg alle überrascht. „Likes“ und „Retweets“ gaben sich nur so die Klinke in die Hand.
Wer jetzt aber beim Stichwort „Psychedelic“ denkt: „Och nö, ich mag keine Platten, wo jeder Titel mehr als zehn Minuten dauert!“ Stopp! Das ist hier nicht der Fall, und wenn, wär´s auch nicht schlimm. Die längste Nummer dauert sechseinhalb Minuten. Und nur die metaphorischen Texte sind hundertprozent psych und speisen sich aus abstrusen (Drogen-)Storys. Klar, was auch sonst. Schließlich geht’s hier um Farben im Kopf und nicht nur auf den Batic-Tshirts. Die Musik dagegen ist bisweilen auch poppig. Eingängige Melodien, mit viel ahhhahhha und meterhohen, 12saitigen Gitarrenwänden sowie entrückten Harmonien auf den typischen Keyboard-Passagen – genau das Richtige, um mit meiner Kaffeetasse in der einen, Morgenkippe in der anderen Hand, um die Uhrzeit, an dem Tag und nach der Nacht in meinem sonnendurchfluteten Wohnzimmer VorMichHinZuSchweben ------------

(Christian Faludi)

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