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Buchrezension

Buchrezension vom 13.05.2014

"Einfach. Jetzt. Machen!" - Vielerlei Probleme und Sorgen treiben die Menschen unserer erde um. Zum einen sind es die ganz kleinen um den alltäglichen Wahnsinn, zum anderen sind es aber auch die ganz großen, globalen, jene Probleme, die an unserer Existenz kratzen: die Energiefrage, die Frage nach den materiellen Ressourcen für unser tägliches Leben. Wie lang reicht das uns zur Verfügung stehende Öl noch aus? Wie viel Kohle oder Gas steht uns noch zur Verfügung, um gemütlich zu überwintern oder wie steht es mit unserer Umwelt? Wie lange verkraftet die den Raubbau noch, den die Menschheit an ihr betreibt?

Viele Menschen haben sich angesichts scheinbar unbeherrschbarer Problematiken ein Herz gefasst und behaupten schlicht und einfach: wir können zwar nicht alles gleich lösen, wir können aber schon mal anfangen – und zwar ohne den Segen von „denen da oben“. Jeder Mensch kann irgendwas tun, um die Welt zu retten! Angefangen beim urbanen Gärtnern, dem Anlegen von kleinen Gemüse- oder Blumenbeeten, die auch auf kleinstem Raum in jeder Stadt gedeihen können bis hin zur Einrichtung und Installation beinahe schon groß zu nennender Solarkraftwerke, die ebenfalls eigentlich auf jedem Hausdach funktionieren können. Zwischendrin gibt es natürlich noch tausend weitere Varianten die Welt zu retten – gut, vielleicht wenigstens um das Leben in der Nachbarschaft, im Viertel oder auch in der ganzen Kommune ein kleines bisschen angenehmer und lebenswerter zu gestalten.

Rob Hopkins ist ein britischer Umweltaktivist, der als Begründer dieser Transition-Bewegung bekannt wurde. Ausgehend von seiner eigenen Stadt Totnes in England verbreitete er die Idee der „Stadt im Wandel“, wie man Transition-Town frei übersetzen kann.
Sein Buch „Einfach Punkt Jetzt Punkt Machen Ausrufezeichen“ beschreibt eine Vielzahl kleiner und kleinster Initiativen, die viele Menschen rund um den Globus ergriffen haben, weil es so wie es gerade geht einfach nicht weiter gehen kann. Und diese Kleininitiativen wirken vielerorts Wunder. Hopkins berichtet in seinem Buch zum Beispiel über Bürgermeister, die sich anstecken ließen von der Euphorie der Handelnden und somit der einen oder anderen Initiative zu wahrhaft großer Wirkungsfähigkeit verhalfen. Er berichtet über Menschen, die es satt hatten, dass ihre Viertel immer mehr zu Problemzonen wurden, in denen man sich teilnahmslos aneinander vorbei bewegte, obwohl man doch in einem Haus wohnte. Hopkins beschreibt die Gründung von Einkaufsläden, die ausschließlich regionale Produkte verkaufen, manchmal sogar das gemeinschaftlich angebaute Gemüse aus dem oben schon erwähnten Stadtgarten. Alles soll in der Region bleiben, die Waren, das Geld und vor allem die Menschen sollen wieder einen Ort haben, den sie als ihr Zuhause annehmen und wahrnehmen.

„Einfach. Jetzt. Machen!“ ist in gewisser Weise eine Fibel zur Anleitung, ein Ideengeber für eine lebenswertere Umwelt. Unter anderem finden die Leser auch Hinweise auf weiterführende Workshops, viele Internetadressen von bereits existierenden Projekten weltweit und Tipps zur Vernetzung.
Und das Credo ist: Wir müssen nicht darauf warten, dass „die da oben“ endlich etwas unternehmen. Wir können es selbst machen, einfach und vor allem jetzt.

Das Buch ist handliche 190 Seiten dick, im Taschenbuchformat. Erschienen ist es 2013 im Oekom-Verlag und es kostet im Handel 12,95 Euro.

(Shanghai Drenger)

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