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Tonspur

Tonspur vom 04.06.2014

PHANTOGRAM – Voices -

Es gibt oder gab in meinem Freundeskreis mal den Begriff – Dennis Musik, der bedeutete das es sich um fluffige, melodiöse Gitarrenpopmusik handelte, über die eine Frauenstimme einer wahlweise noch gut aussehenden Sängerin gelegt wurde. Diesen Musikgeschmack exportierte ich an alle die gerne Mixtapes bekommen. Alle bekommen gerne Mixtapes, so wie alle gerne Briefe bekommen, die selbst geschrieben sind, aber keiner gerne selbst schreibt, wittere ich da etwa einen Widerspruch? Ich weiß gar nicht ob der Begriff Mixtape schon auf der Liste der vor dem Aussterben stehenden Worte steht, was heißen würde, das es keiner mehr macht, was ich sehr sehr traurig fände und ihr wollt doch nicht das der Dennis traurig ist. Es ist nämlich ein so schönes Ding, du kannst auf 90min, mit deinem Musikverstand herumprallen, kannst deine riesengrosse Liebe zeigen, in dem du die schönsten Songs aus 20 CD´s Kuschelrock zusammen bastelst und du kannst versuchen das alles in eine Art Choreografie zu bringen und alles mit prima Übergängen zu versehen. Und als ob das nicht genug wäre, du kannst es kunstvoll bemalen, beschreiben, bekleben, du kannst einen wahren Schatz daraus machen! Was allerdings nicht heißt, das du auch in jeden Fall bei der Angebeteten landen kannst, dieses Kapitel erörtere ich vielleicht ein andermal an dieser Stelle, z.b. Das es von Vorteil sein kann, die gleiche oder wenigsten eine ähnliche geschmackliche Ebene zu beziehen.Das Ding mit den Töpfen und den Deckeln, na sie wissen schon.

PHANTOGRAM, so der Name der heute hier vorgestellten Band ist genau so eine Band, die sich auf meine Mixtapes verirrt hätten.
Die Band gründete sich 2007 in New York, genauer gesagt Greenwich, wo die beiden Hauptprodagonisten zur Schule gingen. Josh Carter (Gesang, Gitarre) und Sarah Barthel (Keyboards, Gesang) sind nicht nur eine Band sondern auch enge Freunde. Seit der Schulzeit kennen sie sich, gingen danach aber getrennte Wege. Beide waren mit ihrem Werdegang unzufrieden, denn Sarah hat einen Abschluss in Visual Arts gemacht, während Josh in der Band Grand Habit mit seinem Bruder gespielt hat. Sie trafen sich wieder in ihrer Heimatstadt Green Which und setzte ein paar musikalische Ideen von Josh um. Damals hießen sie noch Charlie Everywhere, aber kamen wohl wegen Sarahs Studium auf den Namen Phantogram.
Inspiriert und gefesselt von Künstlern wie Cocteau Twins, The Flaming Lips, Sonic Youth, Yes, The Beatles, David Bowie, John Frusciante, Serge Gainsbourg, Portishead und Kevin Shields entschließen sich Sarah und Josh zum künstlerischen Gedankenaustausch.

Ihre Musik mischt Pop der 1970er, Shoegaze und Elektro. Sie selbst beschreiben sie als „a culmination of unique street beat rhythms, spaced-out synths, swirling guitars, with combined technology and organic textures.“ Ah Ja!

Im Oktober 2009 erschien ihr Debüt „Eyelid Movies“ und nur fünf Jahre später erscheint nun Voices. Ihrem Stil sind Phantogram treu geblieben, aus schönen elektronischen Samples, der Gitarre von Josh Carter und der Stimme von Sarah entsteht ruhiger, melancholischer Synthpop, der an Bat for Lashes und Yeah Yeah Yeahs erinnert, auch wenn sie deren Bissigkeit nicht erreichen. Ein klasse Album, in dem der Song “Fall in Love” noch heraussticht aufgrund seines dramatischen Aufbaus und der 70er jahre Soulsamples, hier zeigen sie ihr wirkliches Potenzial und ich hoffe das sie hier weiter machen und nicht wieder fünf Jahre warten, bis das nächste Album kommt!

Ein Album, das man auch gut verschenken kann, wenn es nicht dazu reicht ein Mixtape zu basteln! Wir hören natürlich den herausragenden Song des Albums “Fall In Love” allerdings geremixt, viel Spass beim hören!

(Dennis Klostermann)

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