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Kommentar

Kommentar vom 10.06.2014

Dieser Sommer wärmt wohl noch im Winter - Es nervt! Ich kann es nicht mehr hören! Als gäbe es keine anderen Themen. Als könnte man irgendwas ändern. Ja – es ist heiß. Na und? Ja, es war das wärmste Pfingsten, seit es Wetteraufzeichnungen gibt. Nichts gegen Wolfgang. (So hieß das Hoch) Nur, was soll ich mit dieser Information? Und ich kann auch das Stöhnen und Ächzen nicht mehr ertragen. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass es überall, wo man hin kommt, schlecht riecht. Alles, was man anfasst, ist irgendwie klebrig. Man schläft schlecht. Die Leute haben spontan das Autofahren verlernt. Ich staune jeden Tag, dass es nicht andauernd kracht. Aber hey – es gibt Leute, denen macht das Ganze wirklich Probleme. Felder und Gärten vertrocknen. Kranke Menschen leiden zusätzlich. Die Tiere finden kein Wasser. Waldbrände drohen. Aber da höre ich kein Gejammer. Nur bei denen, die „einfach nur“ schwitzen. Ich gebe zu, in der Stadt ist es um einiges stickiger, als auf dem Land. Und ich gebe auch zu, dass ich mir den Weg in die Notaufnahme gestern abend nach dem Baden gern gespart hätte. Aber ein aufgeschnittener Kinderfuß muss versorgt werden. Sicher wäre das bei 16 Grad nicht passiert. Aber vor 10 Tagen haben alle noch gejammert, wie kalt es ist. Und wie nass. Und heute lamentieren sie schon wieder, weil der Wetterdienst sagt, dass Gewitter bevor stehen. Aber wenn die Leute nicht am Rechner nach dem Wetter gucken würden, sondern im Garten arbeiten, würden zwei Dinge passieren: 1. wäre ihnen klar, dass es Gewitter geben MUSS. Weil man lernt, das Wetter zu bestimmen, wenn man viel draußen ist. 2. Wäre jeder glücklich über die Aussicht auf Regen, der täglich zwei Stunden gießen muss.
Und dann würde ihnen auch wiedert einfallen, warum sie sich im Winter nach dem Sommer gesehnt haben: Flirrende Luft, Stauseeen, Schwimmbäder, zirpende Grillen. Im Moment wirkt das Weimarer Land wirklich sehr wie die Toscana. Überall blüht es, man kann draußen frühstücken und abendessen, die Wäsche ist nach 10 Minuten trocken.
Es geht alles ein wenig langsamer bei der Hitze, aber das macht doch nichts. Bei einer Radtour sollte es ohnehin nicht ums Tempo gehen. Und ab und zu im Alltag inne zu halten, tut immer gut. Nicht nur, wenn uns das Wetter dazu zwingt. Jetzt kann man Minze ernten. Tee draus machen und den ganzen Tag lauwarm trinken. Bald gibt es frischen Holunder. Gibt tolle Limonade. Und die vielen schönen Kleider, die man jetzt sehen kann. An schönen Frauen. Ich will damit sagen, freut euch doch einfach am Sommer. Ist doch egal, dass es eigentlich zu früh dafür ist. Für so viele Dinge gibt es keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt. Und vor allem – meckert nicht andauernd über irgend etwas. Und schon gar nicht über etwas, was sowieso keiner ändern kann. Gelassenheit fällt doch im Sommer eigentlich viel leichter als sonst. Meine Tochter hat dazu gestern ein schönes Zitat gefunden: Sommer ist die Zeit, das zu tun, wofür es im Winter zu kalt war.


(Grit Hasselmann)

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