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Hörbuchrezension

Hörbuchrezension vom 12.08.2014

A Million Ways to die in the West - von Seth MacFarlane

Wer kennt sie nicht, die berühmte Filmszene aus dem Westernklassiker „12 Uhr Mittags“, in der ein Mistelzweig vom heißen Mittagswind über die staubige Straße des kleinen Städtchens geweht wird?
Herzlich Willkommen in Old Stump, einer kleinen Gemeinde des Wilden Westens, in der schon zahlreiche Männer, aber auch Frauen und Kinder, aber vor allem doch Männer umgekommen sind – ziemlich häufig vor lauter Langeweile – und manchmal auch durch wilde Schießereien.

„A Million Ways to die in the West“ von Seth MacFarlene ist ein klassischer Western. Sowohl als Buch, wie auch als Hörbuch funktioniert die Story bestens, wirbelt Staub auf, macht Schmunzeln und die Kehle trocken und die Langeweile des Schafzüchters Albert, des Helden der Geschichte, wirkt sich auf die Konsumenten eher entgegengesetzt aus.

Worum geht es in dieser Geschichte, die neben dem Originaltitel seltsamerweise mit der deutschen Überschrift „So lustig ist es, im wilden Westen zu sterben“ versehen wurde? Dieser Übertitel ist nicht wirklich nachvollziehbar, denn gestorben wird in diesem Western letztendlich doch weniger als erwartet. Vielleicht liegt es an der eher pazifistischen Grundhaltung Alberts, der niemals ein Schießeisen im Halfter hat und dennoch - der Start der Geschichte – gleich mal in ein Duell verwickelt ist. Warum? Das hab ich vergessen, doch es spielt auch nicht die entscheidende Rolle. Viel wichtiger ist, dass sich wegen Alberts Zurückhaltung in Sachen Bleiverbrauch, seine Angebetete von ihm abwendet und sich statt in seine, nach Schafen riechenden Arme, lieber in die eines aufgeblasenen Barbiers begibt. Und in einem Städtchen wie Old Stump kann man sich eben nicht lange aus dem Weg gehen. Ein Problem für Albert.

Dann aber lernt Albert während einer Saloon-Schlägerei Anna kennen und – gut, es ist nicht alles überraschend in diesem Western, dennoch nimmt die Geschichte nun doch einen etwas anderen Verlauf als Sie vielleicht vermuten möchten. Den will ich aber nicht verraten.

Der Autor dieser wundersamen Geschichte ist übrigens Seth MacFarlene, Drehbuchautor, Filmregisseur, Sänger, Comedian und Schauspieler und was weiß ich noch – jedenfalls macht er so ziemlich alles außer Schafe züchten. Er gilt als einer der witzigsten Männer Ha-Ha-Hollywoods, was ich nicht beweisen kann, auch nicht will, aber, wie gesagt, es gibt einige lustige Stellen in diesem Hörbuch. Die wirken um so lustiger, weil sie von Martin Baltscheit gelesen werden, dessen Bild im Klappcover ganz so aussieht, als sei er gerade vom Pferd gestiegen und hätte andächtig seinen Hut vom Haupt genommen. Nein, mal im Ernst, den Baltscheit muss man in dieser Rolle einfach gehört haben.
Ach ja, und eins noch, „A Million Ways to die in the West“ ist nicht nur als Buch und Hörbuch, sondern auch als Film erschienen. Mit dem Autoren himself in der Hauptrolle. Okay, Schafe züchten tut er also auch.

"A Million Ways to die in the West" von Seth MacFarlane, gelesen von Martin Baltscheit
LÜBBE-Audio
ISBN: 978-3-8387-7423-7
4 CDs
ca. 16,- €

(Shanghai Drenger)

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