Kommentar
Kommentar vom 21.04.2009
Für ein informatives und bürgernahes Programm - Was bewegt eigentlich die Weimarer? Was unsere Hörer? Was könnte sie interessieren?
Fragen, die sich ein lokales Medium immer wieder stellen sollte. Denn zwischen öffentlicher Meinung und veröffentlichter Meinung besteht zumeist doch ein himmelweiter Unterschied. Redaktionen, Journalisten sollten nicht immer bloß das große Ganze, die großen Themen sehen. Das ist meine ganz persönliche Meinung. Was aber ist wichtig? Was ist Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, wichtig?
Natürlich bewegen Welt- und bundespolitische Themen auch den Bürger vor Ort. Ebenso landespolitische Themen. Doch Vorrang müssen doch wohl lokale Themen haben. Aber, so frage ich mal ganz ketzerisch, woher nehmen... Denn nicht alle Pressestellen versenden auch Pressemitteilungen. Ich meine Pressemitteilungen an die Redaktionen kleinerer Medien. Und im Gegesatz zu den Tageszeitungen kennen Rundfunksender keine Leserbriefseiten... Gerade aus Leserbriefen kann man aber die Themen ersehen, die die Menschen wirklich bewegen.
Also, liebe Hörer, schreiben Sie uns, rufen Sie uns an. Geben Sie uns Tips für redaktionelle Beiträge. Damit wir das recherchieren können, was uns andere vorenthalten. Vorenthalten, das sage ich ganz bewußt.
Denn ich denke dabei an die Nachricht, die in der Woche nach Ostern durch die Weimarer Medien ging. Da hatte die ARGE Weimar/Apolda bereits seit 1. April die Richtwerte für angemessene Kosten der Unterkunft deutlich erhöht. Doch diese Behörde schwieg sich aus. Bis Betroffene sich mit einer Anwältin darüber unterhielten. Diese nun wieder recherchierte als Stadträtin und konnte dann mit einer eigenen Erklärung diese doch für Tausende Menschen erfreuliche Tatsache publik machen.
Ich möchte nun nicht darüber spekulieren, warum die ARGE diese neue Vorschrift NICHT öffentlich gemacht hat... Denn wohl nicht nur ein Schelm könnte da doch Arges denken. Ich sage nur: Wer seine Rechte, seine rechtlichen Ansprüche nicht kennt, der kann diese eben auch nicht in Anspruch nehmen.
Was aber mit Genugtuung zu konstatieren ist: Mit der Erhöhung der Richtwerte hat die Behörde endlich das reale Leben zur Kenntnis genommen. Nicht wenige Menschen waren aufgefordert worden, ihre Wohnkosten zu senken. Waren aufgefordert worden, sich eine billigere Wohnung zu suchen... Nur... solche hat es gar nicht gegeben. Oftmals waren vergleichbare Wohnung 30 bis 50 Prozent teurer als die von der Behörde als zu teuer befundene.
Also, wenn auch Sie Dinge erfahren, die Thema für die Lotte-Redaktion sein könnten, dann scheuen Sie nicht den Griff zum Telefon. Schließlich wollen wir von Radio Lotte unserem Anspruch als bürgernahes Medium tagtäglich bestmöglich gerecht werden.
Außerdem, das soll in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, können, sollten Sie an unserer Hörerumfrage teilnehmen. Diese finden Sie im Internet auf unserer HP www.radiolotte.de
Denn um nachhaltig ein gutes Programm liefern zu können, möchten wir uns eben in jeder Hinsicht auf Ihre Anregungen und Bedürfnisse einstellen. Und das gilt nicht nur für Nachrichten...
(Siegfried R. Krebs)