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Tonspur

Tonspur vom 03.01.2015

Musée Mecanique – From Shores of Sleep -

Weihnachtszeit, Zeit der Besinnlichkeit, der Ruhe und der Einkehr, aber auch Zeit des Aufräumens. Das Alte Jahr liegt hinter uns und hat seine Spuren hinterlassen, nicht nur schöne, aber - ich sag´s mal so, das Punschglas ist eben immer noch halb voll!
Als Musikredakteur bedeutet das, mal die Festplatte aufzuräumen und zu durch wühlen, was war und was nicht war und ob es etwa Platten gegeben hat, die hinten runter gefallen ist, im hektischen Alttag der Playlisten, Konzertbesuche, der Fachgespräche, Sex, Drugs and Rock n Roll!
Diese und nächste Woche habe ich da zwei Platten gefunden, die es verspätet zwar, aber jetzt um so mehr in die Herzen der Hörer schaffen sollten, oder vielleicht die erste Anschaffung vom Weihnachtsgeld sein könnten. Laßt den ganzen Schlagermist einfach stehen und kauft euch mal ne Platte von einer Band die nicht schon jeder kennt, die so klingen wie Bands die auch keiner kennt und eröffnet euch zum neuen Jahr eine neue unbekannte Welt!

Heute geht es um die Band Musée Mécanique aus Portland, Oregan. Namensgeber dieses amerikanischen Quintetts ist das gleichnamige, am Hafen von San Francisco gelegene Museum, das eine außerordentliche Sammlung an uralten, mechanisch betriebenen Musikinstrumenten und diversen Glücksspielgeräten beherbergt. Hundert alte mechanische Maschinen wie Flipper, Spielautomaten, Musik-Boxen und ein selbstspielendes Piano.

“A ship at port is safe, but that’s not what ships are built for.” (Grace Hopper)

Die Legende will es, dass die Mitglieder von Musée Mécanique diese Inschrift auf einem überwucherten Friedhof in Cape Cod an der Küste Neu-Englands lasen und in diesen einfachen Zeilen die anhaltende Inspiration für die Arbeit an ihrem zweiten Album fanden. Und so sind die Songs auf FROM SHORES OF SLEEP beseelt von der ungeheuren Sehnsucht, wie sie eigentlich nur Seefahrer kennen: von Abenteuerlust, den Geschichten von Weltreisen, der Hoffnung von Land „auf der anderen Seite“ und der Euphorie überstandener Schlachten mit Naturgewalten. Kurz: dem ganzen, großen Drama des offenen Meeres.

Die Beherrschung der Langsamkeit und sich viel Zeit nehmen, gehört zu den dominierenden Eigenschaften einer Gruppe, die im Kern seit 2006 aus den beiden Multiinstrumentalisten Sean Ogilvie (Ex-Tristeza) und Micah Rabwin besteht. In seinem Homerecording-Studio entwickelt dieses Duo Songideen, und wenn es so weit ist, diese auszuformulieren, dann schwillt Musée Mécanique zu einem Quintett und dann zu einem kleinen Orchester an, stoßen Klarinette, Horn, Cello, Akkordeon, Standbass und Viola dazu. Sechs Jahre vergingen diesmal, bis es die Songs von FROM SHORES OF SLEEP zur Reife brachten, aus Miniaturen bis ins kleinste Detail ausgefeilte Arrangements wurden, die auch keine Opulenz scheuen.

Der Beipackzettel, den das Label zu der Platte mitgeschickt hat ist von Konstantin Gropper von GetWellSoon geschrieben und am Ende schreibt er folgendes:
Also: Schenken Sie diesem Album Zeit und Aufmerksamkeit. Es revanchiert sich mit tausend Details und hunderten von Welten verpackt in zehn Song-Geschichten. Mit dem fantasievollsten, opulentesten, ambitioniertesten und schlichtweg, denn so ist es nun einmal, „schönsten“ Hörerlebnis, das Sie seit langem hatten. Herzlichen Dank!
Wir hören jetzt „Along the Shore“ und tauchen sie ein in die Welt von Musée Mechanique.

(dennis klostermann)

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