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Tonspur

Tonspur vom 12.01.2015

Sharon Jones & The Dap Kings - Give The People What They Want -

Vergessene Platten aus dem Jahr 2014, Teil zwei!
Seit ein paar Jahren gibt es wieder so eine Art Revival der Soulmusik, ich meine damit nicht die Art von Musik, die sich immer wieder in den Hitparaden wiederfindet, sondern Soul, der seinem Namen alle Ehre macht, der aus dem Herzen kommt, der sich anhört, wie der Soul aus der guten alten Zeit. Einer Zeit eines Marvin Gayes, Sam Cooks, oder Bobby Hebb.
Nicht das ich die Zeit erlebt hätte, aber man bekommt ein gutes Gefühl dafür, was diese Musik damals auslöste und was sie den Leuten bedeutete. Gut möglich das man die Zeit auch etwas verklärt, in der Annahme, das früher eh alles besser war, war es nicht kann ich mal altklug zu Protokoll geben, schon wenn man sich mit dem Schicksal der Oben genannten auseinander setzt. Das Revival liegt nicht nur an der Sehnsucht nach der alten Zeit, bestimmt auch daran, das sich alte Soulschlachtschiffe mit jungen cleveren Produzenten zusammen tun und das zu Gunsten der Musik und nicht nur um den Profit zu maximieren.

Zu nennen sind da Charles Bradley, Lee Fields und natürlich Sharon Jones, deren Lebensläufe gespickt sind von Lebenskrisen, jahrelanges hangeln am Existenzminimum, aber einer ungebrochenen Liebe zu dieser Art von Musik. Um so mehr freut es mich und viele Andere, das sie jetzt diesen Erfolg feiern können und von Ihrer Musik leben können!

Sharon Lafaye Jones erblickt das Licht der Welt am 4. Mai des Jahres 1956 in Augusta, Georgia als jüngstes von sechs Kindern.
Musik spielt bereits früh eine große Rolle. Gemeinsam mit ihrem Bruder imitiert Sharon schon in zartem Alter Gesang und Tanz eines weiteren berühmten Sohnes der Stadt Augusta: An James Brown führt kein Weg vorbei. Darüber hinaus singt sie in sehr jungen Jahren im Kirchenchor ihrer Gemeinde. Später singt sie auf Hochzeiten und bei Studio-Sessions für Gospel-, Disco-, Soul- und Blues-Künstler, oftmals auch unter dem Namen Lafaye Jones, Miss Lafaye oder ganz ohne erwähnt zu werden. Der Solo-Plattenvertrag fällt allerdings leider nicht vom Himmel. Da die Musik allein zum Überleben nicht reicht, nimmt Sharon verschiedene Jobs an. Unter anderem arbeitet sie eine Zeit lang als Wachfrau und als Aufseherin im Gefängnis.
Erst 1996 wendet sich das Blatt wieder zugunsten ihrer eigentlichen Leidenschaft. Philip Lehman und Gabriel Roth, die gemeinsam das Soul- und Funk-Label Desco Records betreiben, laden Sharon und zwei ihrer Kolleginnen zu Aufnahmen des Soulsängers Lee Fields ins Studio. Als die beiden anderen Mädels nicht auftauchen, singt Sharon kurzerhand sämtliche Parts ein und beeindruckt die beiden Produzenten dabei derartig, dass diese gleich noch einen Solo-Song mit ihr aufnehmen: Ursprünglich war "Switchblade" für einen Mann geschrieben worden. An dieser Kleinigkeit stört sich angesichts des Resultats allerdings niemand mehr.

Im Januar 2014 erscheint nun "Give The People What They Want" und macht seinem Titel alle Ehre: Nichts anderes hat die Welt von Sharon Jones und den Dap Kings hören wollen, als umwerfende, entfesselte, rohe Soul-Power.
Was auffällt, das die Produktion saubere geworden ist, klarer und wie ich finde druckvoller. Auf den Vorgängeralben wurde noch mehr Wert auf Authentizität gelegt, zB. Das sich das Album wie eine uralte Aufnahme anhören! Haben die Puristen und ewig gestrigen was zu nöhlen, aber dieses Album ist so wie ich mir ein Soulalbum wünsche, mitreisende Tanznummern, emotionale Stehbluessongs von einer die weis wovon sie singt und die was zu erzählen hat!

Hören Sie das gesamte Album und als kleines Beispiel spiele ich an der Stelle „People Don't Get What They Deserve“ viel Spass und schnappen sie sich jetzt ihren Couchpotato und schwoffen sie mal richtig ab!

(dennis klostermann)

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