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Tonspur

Tonspur vom 25.01.2015

Röyksopp - The Inevitable End -

Die Elektronische Musik ist erwachsen geworden, nicht weil Kraftwerk nur noch in Galerien spielen, wie die Tate oder die Neue Nationalgalerie, seit Jahren gehören Alben (Vorsicht Schublade) der Elektronischen Szene zu den Highlights der Jahresveröfflichungen, sei es Trentemöller, Air, DaftPunk, Orbital und und und...
Alben, die die Grenzen des Genre´s neu definieren, die durch ihre kompositorische Schönheit bezaubern und nicht einfach drauf los poltern

Dafür stehen auch und vor allen Röyksopp. Svein Berge und Torbjørn Brundtland alias Röyksopp stehen für hochwertigen elektronischen Pop mit Ohrwurmpotential. Ihre warmen, verschwurbelten Instrumentals sind gespickt mit seltsamen, ungewöhnlichen Sounds, die zum genauen Hinhören bitten. Zudem arbeiten sie immer wieder mit Spitzenvokalisten, die das Endprodukt mit ihrem Gesang veredeln.

Diesem Erfolgsprinzip folgen die Norweger auch auf "The Inevitable End". Dieses Mal hat es sogar zur Doppel-CD gereicht, 17 mal elektronische Melancholie zum Freuen und Feiern.

Das neue Album von Röyksopp kündigt sich schon seit gefühlten drei Jahren an. Damals kam der phantastische Song „Running to the Sea“ heraus, eine elektronisches Statment und hochemotionale Ode an die Schönheit der Musik. Veredelt wird der Song durch die ausdruckstarke Stimme der norwegischen Sängerin Susan Sundfor. Ein Lied das mir heute noch Gänsehaut bereitet. Manche Sachen dauern eben.
Nun ist das Album draußen, aber die Freude ist zwei geteilt, Freude über ein neues Album, Trauer über den Titel der Platte - The Inevitable End – Das unvermeidliche Ende, was soll das den heißen, das Ende der Band etwa, weil sich Röksopp nichts mehr zu sagen hat oder ihnen nichts mehr einfällt, ihnen die Gastsänger ausgehen? Hat es deswegen so lange gedauert, weil es hinter den Kulissen zur Sache gegangen ist? Vielleicht auch nur ein Marketinggag, ala das ist diesmal aber wirklich die letzte Tour!
Am besten ignorieren und sich an der Musik freuen, den die ist großartig, wenn gleich überraschend melancholisch, düster mit vielen ruhigen Passagen, die man erst durch mehrmaliges Hören ihre Schönheit preisgeben, aber es lohnt!

"Skulls" eröffnet das Album mit knarzigen Sound und warmen Vocodergesang an dem Jean Michel Jarre und Giorgio Moroder ihre Freude hätten. Mit dessen Erzeugnissen kann man Röyksopp durchaus vergleichen, nur eben zeitgemäßer und schon auch cooler. "Monument" punktet im Vergleich dazu mit genauso guter, aber holperiger Bassline und den Vocals der großartigen Robyn. Das passt gut. der Titelname ist hier durchaus Programm. Und immer flimmert der 80er SciFi-Trash-Film-Faktor soundmäßig durch, was man seit den Anfängen der Norweger zu schätzen weiß.
Neben Susan Sundfor und Robyn, von denen jede mehrere Songs singt, hören wir Jamie McDermott von der Band von The Irrepressibles dessen zittrige Stimme an Anthony and the Johnsons erinnert. Hörbar angekratzt, fragil, erschüttert und schlicht wunderbar.
Röyksopp entwickeln auf diesem Albums einen Fluss, fokussieren sich stärker als jemals zuvor auf die Texte und lassen die Musik erst im zweiten Schritt diesem Strom folgen.

Good Night, Mr. Sweetheart – so der Titel eines Songs auf der Platte scheint programatisch für die Zukunft der Band, aber ein weiterer Song heißt Do It Again, also sollten wir die Band nicht aus den Augen verliehren und schauen was noch kommt, ob gemeinsam oder getrennt!

Wir hören nun “Save Me” mit Susan Sundfor am Gesang! Viel Vergnügen!

(dennis klostermann)

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