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Tonspur

Tonspur vom 30.06.2015

Ash – Kablammo! -


Was war das für ein Monat der Juni, wieso sterben gerade alle Helden meiner Kindheit, gut der Anfang ist etwas reiserisch und nicht alle die in der letzten Zeit gestorben sind waren Helden meiner Kindheit oder sonst irgendeines Lebensabschnitts, nicht Piere Brice, der den edlen Indianer Winnetou spielte, dessen Sinn und Unsinn seiner Existenz sicherlich mal Thema einer gesonderten Abhandlung sein könnte, auch nicht James Last, dessen Happysound mehr Feindbild denn musikalische Frühbildung war. Bei Harry Rowolt tuts schon mehr weh, aber wer wirklich Held der Jugend war und immer bleiben wird ist Christopher Lee, Dracula, Sauruman, Skaramanga – gut das war sicherlich der schlechteste Bond aller Zeiten, aber sicher nicht wegen ihm. Wie kann man einen edlen langweiligen Indianerhäuptling anhimmeln, wenn es als Vorbild den edlen schwarzen Fürsten aus den Karpaten gibt. Ruhe in Frieden lieber Sir Christopher Lee und solltest du doch ein Untoter sein, viel Spass mit den anderen, die schon dort sind. Grüss mir Bela Lugosi und Vincent Price wenn du sie siehst.

(Achtung Überleitung) Aus dem Reich der Untoten ist auch die Band ASH wieder ins Licht der Öffentlichkeit getretten und das mit Schmackes. Es ist wohl eine besondere Gabe, sollche schmissigen Powerpophymnen schreiben zu können, wie es vielleicht noch Weezer zu ihren besten Zeiten hinbekommen haben, oder es Gave Grohl von den Foo Fighters noch heute macht.

„Don't you know it's alright to be alone? You can make it on your own“, tönte Sänger Tim Wheeler 2001 auf dem Song „Candy“ und jeder unglückliche Single hat ihm für den Moment geglaubt. Plötzlich war das alles nicht mehr so schlimm. Solche Lieder machten das dazugehörige Album „Free All Angels“ der nordirischen Rockband vor fast fünfzehn Jahren zur Platin-Platte. Lediglich das ungemein hässliche Artwork des Albums hat den Test der Zeit nicht überstanden. Ansonsten kramt man auch anno 2015 gerne noch mal im Plattenschrank und vertieft sich in die Rock-Hymnen. Auch wenn die Band in den letzten Jahren nur noch Wiederverwertung der alten Sachen betrieben hat, freut man sich gerade deshalb doch irgendwie über „Kablammo!“. Denn Ash haben sich kein Stück verändert – inklusive des eigentümlichen Cover.

Schon mit dem knapp zweieinhalbminütigen "Cocoon" geben sie Vollgas. Mehr sonnig-offensive Leidenschaft geht kaum. So geht es in einer Tour weiter. Besonders Tim Wheelers bewusst die eigenen Vocals kontrastierende Gitarre erweist sich als echtes Sahnestück ("Let's Ride"). Im rein instrumentalen "Evel Knievel" krönt er diese Arbeit. Während links die elektrische Axt das Thema vorgibt, tritt auf dem rechten Kanal eine tolle Akustische zum Duell an. Im Hintergrund zieht im Verlauf ein schickes Streicherensemble herauf und rundet die Dynamik mit einer Prise symphonischen Spaghettiwestern-Pathos ab. Ein wahres Kleinod!

Wer es eine Spur sanfter mag, dürfte die ebenfalls mit Streichern auftrumpfende Nachthymne "Moondust" schätzen. Ohnehin hat es ihnen der Mond dieses Mal besonders angetan. Mit großer Geste deklamieren sie in "Free" "I wanna be free to run in the moonlight". Mit „For Eternity“ gibt es dann noch den absoluten Kitsch-Überschuss, für den hoffentlich alle genügend Insulin parat haben. So viel Zucker gab es nicht mal in „Candy“.

„Go! Fight! Win!“ rastet dann nochmal richtig aus und beschwört einen schreienden Frauenchor. Ob es diese Motivationshymne wirklich braucht, ist vollkommen egal, denn Spaß kann man nie genügend haben

Und genau diesen Song hören wir jetzt „Go! Fight! Win!“ was auch durchaus das Motto des Sommers sein könnte, der Sommer Soundtrack ist diese Platte allemal! Kaufen und abrasten!

(dennis klostermann)

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