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Tonspur

Tonspur vom 07.07.2015

Unknown Mortal Orchestra – Multi-Love -


Mögen sie Märchen, ich hätte da eins und zwar das des Musikers names Ruban Nielson. Dieser kommt ursprünglich aus Neuseeland, ist Punk und wandert aber mit seiner Frau Jenny nach Amerika aus, um dort seine Kinder groß zuziehen, was man nicht unbedingt verstehen muß, da es kein schöneres Land für Kinder geben kann, wie Neuseeland – Mittelerde – Hobbingen usw.
Aber vielleicht romantisiere ich da auch nur ein bisschen da ich noch nie dort war.

Er geht einer geregelten Arbeit nach, was Väter eben so machen. Ganz kann er aber von der Musik nicht lassen, und so nimmt er in seinem Keller Songs auf, anonym und veröffentlicht diese auf diversen Blogs. Einer davon macht eine so große Runde im Internet, dass es ein Arbeitskollege ihn im Büro hört.„Eine neue, coole Band“ sei das und schaut zu Ruban Nielson. „Nein, das bin ich, in meinem Keller“, entgegnet er. Von da an ist klar, dass die Musik, die er macht, schräger Psych-Rock, den es genau so noch nie gegeben hat, veröffentlicht werden muß. In der Folge nennt er sich Unknown Mortal Orchestra das Ein-Mann-Projekt, das aber eine Live-Band hat und er bringt zwei Alben heraus. Nach dem selbstbetitelten Debütalbum 2011 und dem erstmals über Jagjaguwar erschienent 2013 “II”.So die Legende, die sich mehr nach einer Soup anhört, den dem wahren Leben, wo sich natürlich die Frage stellt, wieviel Soup verträgt das wahre Leben und anders rum.

Mit “Multi-Love” erscheint am 22. Mai das langersehnte dritte Studioalbum vom Unknown Mortal Orchestra. Die nach dem Album benannte erste Singleauskopplung aus Multi-Love klang extrem vielversprechend, kam mit einem interessantem Musikvideo daher

Um sich für die Arbeit an dem neuem Album vorzubereiten zog sich Sänger und Kopf der Gruppe Ruban Nielson in sein Homestudio in Portland zurück und wagte erstmals einen Blick in die Vergangenheit. Was definierte das Unknown Mortal Orchestra? Worum ging es? Und wo er sich noch auf “II” dem partnerlosen Alleinsein widmete, geht es in “Multi-Love”, wie der Titel schon verraten lässt, genau ums Gegenteil.

Die Geschichte speziell hinter dieser dritten Platte ist spannend. Seine Frau Jenny und er haben in den letzten Jahren ihre Beziehung für eine dritte Person, Laura, geöffnet. Es entwickelte sich eine intensive Dreiecksbeziehung, ungefähr so, wie wenn „du an die zwei intensivsten Beziehungen deines Lebens denkst, nur dann hast du sie gleichzeitig“, sagt Nielson. So singt er dann auch im Titeltrack „Multi-Love“: „It’s not that this song is about her // all songs are about her“. „Her“, das ist Laura, die dritte Person in der Beziehung. Über die Schönheit und auch die Schwierigkeiten dieser Lebensform, davon handelt die Platte.

Nielson und Bandmitglieder Jake Portrait (Bass) und Riley Geare (Schlagzeug) lösen sich nicht komplett von dem, was sie ursprünglich so sympatisch gemacht hat. “Necessary Evil” und “Like Acid Rain” rufen jeweils das Debüt und die euphorischeren Songs von II in Erinnerung, obwohl ersterer Song im Refrain vor allem durch Nielsons Gesang eher nach Junip klingt.
Und wenn wir schon bei vergleichen sind, vieler Orts bin ich an den guten alten Prince erinnert zu seinen experimentellen Zeiten.

Mit dem siebenminütigen “Puzzles” hat das Trio einen seiner besten Songs ans Ende seines besten Albums gestellt. Geares unwiderstehlicher Drumbeat in der Bridge treibt die Stimmung in die Höhe, so dass der anschließende Refrain mit seinen rauen Classic Rock-Elementen das noch härter kontrastiert und um sich dann wieder in ein Akustikgitarrenthema zu verliehen.

Wir hören aber den Titelsong Multi Love – viel Spass beim hören und kaufen!

(dennis klostermann)

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