Tonspur
Tonspur vom 28.07.2015
The Gene Dudley Group – Zambidoose -
Sommerzeit, locker flockige Zeit in der man das Leben genießen kann, Probleme auf den Herbst oder Winter verschieben sollte, Fahrradfahren, Eis essen, vorausgesetzt es ist nicht schon wieder teurer geworden, Schirmchendrinks trinken, Liebe machen nachts im Park und vieles mehr.
Soviel das man im nächsten halben Jahr genug zu erzählen hat, wenn man wieder dick eingepackt am wärmenden Feuer des Kamins sitzt oder unter dem Heizpilz sitzt und Glühwein schlürft, „ach ja weißt du noch der Sommer 15, man was war das eine schöne Zeit.
Gar nicht so einfach über etwas schönes zu schreiben, ist ihnen das mal aufgefallen, das wir seitenweise und stundenlang über Missstände lamentieren können, über Krankheiten reden oder das für und wieder einer illegalen Partylocation mitten in der Stadt. Versuchen sie mal einen Aufsatz zum Thema „ Warum geht’s mir heute so Gut!“ und einen zum Thema „Warum es mir heute so schlecht geht?“ich gebe mal den Tipp ab, das der zweite sicher zweimal so lang wird, wie der erste. Warum ist das so, fehlen uns die Worte zum glücklich sein, oder fehlen sie nur mir, sind wir überhaupt dafür genetisch ausgelegt glücklich zu sein, oder rennen wir genetisch immer noch vor den Säbelzahntiger weg.
Also - „ Warum geht’s mir heute so Gut!“ - vielleicht weil ich in der glücklichen Situation bin, das mir Plattenfirmen ihre neusten Produkte zuschicken und eine davon heißt Zambidoose und ist von einer Formation, die sich The Gene Dudley Group. Noch nie gehört, aber bereitet mir ein gutes Gefühl und paßt herrlich in die von mir beschriebene Zeit – ich wippe mit, hab ein stetes schmunzeln im Gesicht.
Die Informationen sind recht dünn im Netz, aber ein wenig hab ich dann doch herausgefunden
27 Jahre ist Gene Dudley und er klingt wie ein Erfahrener in Sachen Soul und Funk. Dudley ist ein Groove-Meister, der den Geist der alten Schule, Leichtigkeit und Können in inniger Harmonie verbreitet. 2013 bringt er sein Debüt Album "Saturday Shifting"heraus, auf dem er nahezu jede Note selbst einspielte, das muß man sich mal vorstellen, zumal bei dieser Art von Musik, bei der es auf zusammen Spiel an kommt, wo alles fließt und groovt. Diese “Ein Mann Bands” kennt man eher aus der Electronischen Musik, wo ein Musiker im Studio sitzt und seine musikalische Welt erschafft. Gene Dudley hat mir aber bewiesen, das auch das möglich ist.
Nach seinem Debüt , hat sich Gene Dudley geöffnet und das zweite Album ist eher das Ergebnis der Beziehungen, die er über die letzten zwei Jahre aufgebaut hat. Auf "Zambidoose" hören wir jede Menge Einflüsse von Afrobeat, Dance Soul Funk bis Disco. Nachdem er sich mit dem ersten Album eine Menge Fame erspielt hat, hat er nun die Möglichkeit, sich Gastsänger wie E von Myron & E und Soul DJ und Sängerin Anne Frankenstein einzuladen. Diese übernehmen diverse Gesangsparts. Auch die Instrumentals und die Coverversionen, hübsch ausgesucht Inspector Norse von Todd Terje, funktionieren perfekt im Sommermodus. Eine schöne gut gelaunte Platte, bei der keiner der Songs abfällt oder heraussticht, alles fließt und nach gut 36min möchte man die Platte nochmal hören. Das es durchaus abwechslungsreicher hätte sein können, wenn interessierts, mich nicht!
Also Sonnenbrille auf und ab an die Bar, oder wo der Sommer auch immer zelebriert wird!
Wir hören nun den Song “The Arm Wrestling Channel” - viel Spass beim hören und mit grooven.
(dennis klostermann)