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Spielerezension

Spielerezension vom 22.09.2015

SPINDERELLA - Hiho! Heute ist was los im Wald, denn die Waldameisen versammeln sich zum internationalen Waldmarathon, dem Ausdauerlauf zwischen den Bäumen dieser Welt schlechthin. Während sich alle die Turnschuhe an die zahlreichen Füße schnallen, das kann dauern, machen sich aber auch drei etwas größere Störenfriede bereit, die unermüdlichen Ameisenläufer auf ihrem Weg ins Ziel aufzuhalten.

Spieleautor Roberto Fraga hat im ZOCH-Verlag mit seinem Ameisenrennen „Spinderella“ einen wahren Coup gelandet. Ein dreidimensionales Spieltableau oder besser, eine Spielbühne ist schon mal was für das Auge. Insbesondere Kinder dürften daran ihre Freude haben, denn die Ameisenrennstrecke verläuft zwischen vier Bäumen, die die Ecken des Spielfeldes abstecken und auf denen natürlich die Baumkronenebene liegt, und in dieser wiederum haben sich die Spinnengeschwister Roberto und Klaus ein tolles Netz gesponnen. Dort bewegen sich die beiden. Nett, dass sich der Autor damit selbst verewigt hat. Wer aber ist Klaus?

Nun, das spielt eigentlich auch gar keine Rolle, die beiden Spinnen könnten auch Gertrud und Hannes heißen oder Horst und Hansi oder wie auch immer. Wichtig ist nur, das beide durch einen Magnetismus eine weitere Spinne bewegen, welche an einem Faden unter der Baumkrone hängt und die sich, je näher die beiden Mehrbeiner oben zueinander stehen, um so weiter nach unten bewegt, gefährlich weit nach unten sogar, sooo gefährlich nach unten nämlich, dass die eine oder andere Ameise wiederum über magnetische Wunderkräfte – Klack! - von der hängenden Spinne aufgeschnappt wird – und wieder an den Start zurück muss – was bei einem Marathon wirklich sch..lecht ist, nicht wahr?

Vier Ameisenmannschaften mit je drei Ameisen nehmen an diesem Kurzweiligen Rennen teil. Es wird also gar nicht so voll im Wald und doch stapeln sich die Biester manchmal regelrecht übereinander. Dann kann man sich bequem per Huckepack bis ins Ziel tragen lassen – das sollte man mal hier beim Stadtlauf probieren – dumm ist nur, wer oben sitzt, ist auch näher an dieser vermaledeiten Spinne dran. Problem erkannt?

Wer dran ist im Spiel darf mit drei Würfeln würfeln. Ein davon zeigt an, ob man eine Ameise, die Spinnen oder die Borke – einen wandernden Baumstumpf – bewegen darf. Mit letzterem liegt man oft am besten, denn zum einen kann man so gegnerische Ameisen gefangen setzen und obendrein auch noch wahlweise Spinnen oder eigene Ameisen laufen lassen. Der zweite Würfel zeigt an wie weit die Spinnen, der dritte Würfel wie weit die Ameise versetzt werden darf. Ganz einfach.
Zu einfach fast schon, doch auch das ist nicht schlimm, eigentlich überhaupt nicht, denn Spinderella ist ein Spiel für Kinder ab 6 Jahren – und da darf es ja schließlich einfach sein.

Insgesamt ist die Idee ziemlich cool und die Umsetzung ebenso, nur beim Spielen selbst gibt es durch die Pendelbewegung der bewegten Spinne manchmal kleine Unkorrektheiten beim Aufschnappen der kleinen Krabbeltierchen. Schwingt die hängende Spinde ausversehen mal auf die Nebenbahn ist schnell eine Ameise erwischt, die es eigentlich nicht hätte erwischen dürfen. Oder was passiert, wenn die Spinne den Baumstumpf passieren möchte, aber zu tief hängt, dass sie drumrumeiern muss. Dann muss man sich halt irgendwie einigen.

Ach ja, wer hat am Ende eigentlich gewonnen? Natürlich derjenige Ameisentreiber, der oder die als erste alle drei Ameisen der eigenen Farbe ins Ziel gebracht hat. Aber Vorsicht, immer schön drauf achten, wer einem auf dem Buckel sitzt.

(Shanghai Drenger)

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