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Kommentar

Kommentar vom 16.03.2010

Der "Bundes-außer sich-Minister" - Wie sich die Empörungsrituale gleichen. Der Vatikan nennt die Kritik am Papst „barbarisch“, weil er zu den Fällen von sexuellem Missbrauch in der Kirche schweigt. Die FDP hält die Kritik an ihrem Vorsitzenden Guido Westerwelle wegen dessen Vetternwirtschaft gar für einen Angriff auf die Demokratie. Seltsam, gerade in der Demokratie sollte doch Meinungsfreiheit ein hohes Gut sein. Die aufgeregten Reaktionen der zu Recht Kritisierten zeigt nur eins gar zu deutlich. In der Demokratie sind weder katholische Kirche noch die aktuelle FDP wirklich zu Hause. Gut, vom Vatikan erwartet man das wohl auch nicht. Von der FDP, der ehemaligen Gralshüterin der Bürgerrechte aber schon. Mit Westerwelle an der Spitze der FDP aber vollzieht sich die Wende rückwärts in die Monarchie. Majestätsbeleidigung ist verboten.

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass Westerwelle seinen Lebenspartner mit auf die Brasilien-Reise nimmt, damit dieser am Damenprogramm teilnehmen kann. Der Lebenspartner ist aber Vermarkter von Sportevents. Und bekanntlich stehen in Rio de Janeiro Fußball-WM und Olympiade an. Zufall? Aber es kommen nun mal zu viele Dinge zusammen. Dass auch die Firma des Westerwelle-Bruders protegiert wurde und die von FDP-Großspendern.

Der Anfang vom Ende eines ebenfalls dubiosen Freidemokraten, Jürgen Möllemann, begann ebenfalls mit Vetternwirtschaft. 1992 – vor 18 Jahren! - benutzte der damalige Bundeswirtschaftsminister einen offiziellen Briefkopf des Ministeriums, um für den gerade erfundenen Einkaufschip seines Cousins zu werben. Möllemann hatte aber immerhin die Größe, wegen dieser vergleichsweise harmlosen Sache zurückzutreten.

Von einem Westerwelle ist das leider nicht zu erwarten. Er sieht sich lieber als Opfer eines „linken Zeitgeistes“. Das ist natürlich Blödsinn, aber selbst wenn es so wäre, sollte er froh sein. Gäbe es nämlich einen „rechten Zeitgeist“, würde er heute einen rosa Winkel tragen und erstmals in seinem Leben richtig arbeiten. Einsicht von Westerwelle ist sicherlich nicht zu erwarten. Frau Bundeskanzlerin, handeln Sie!

(Oliver Kröning)

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