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Spielerezension

Spielerezension vom 03.11.2015

Pandemie - Die Heilung - Der nächste bitte! - diese Aufforderung kennen Sie sicher aus Ihrer Arztpraxis. Und ein bisschen dürfen wir mit dem heute vorgestellten Spiel in die Rolle eines Arztes oder eines medizinischen Spezialisten schlüpfen. Doch mit einer gewöhnlichen Hausarztpraxis hat dieses Spiel so gar rein gar nichts zu schaffen.
Pandemie – Die Heilung ist ein Teamspiel und stellt 2 bis 5 Mitspieler vor eine gewaltige Aufgabe. Es geht nämlich hierbei um nichts geringeres, als die Welt von vier ausufernden Infektionskrankheiten zu befreien.

Hierzu schlüpfen die Mitspieler in die Rollen von Logistikern, Sanitätern, Generalisten, Wissenschaftlern usw.. Jeder verfügt über hervorragende Fähigkeiten, von denen andere nur träumen können. Und ach, es ist so schön in diesem Spiel, es arbeiten alle zusammen, ziehen an einem Strang, ungeachtet irgendwelcher Kosten und geopolitischen Zerwürfnisse. Solche Hindernisse kennt die Spielregel nicht, weshalb es also ein Leichtes sein dürfte vier lächerliche Krankheiten auszumerzen. Doch weit gefehlt.

Das Spiel entpuppt sich als überaus ernstzunehmender, weil hartnäckiger Gegener. Die Erde ist in sechs Regionen aufgeteilt, in denen sehr unterschiedlich stark vier mögliche Krankheiten auftreten können. Zunächst befinden sich die teilnehmenden Spielfiguren noch in Nordamerika (es handelt sich um ein Canadisches Spiel). Von dort aus können sie dann in die anderen Regionen reisen, um dort Krankheiten zu behandeln oder wenigstens Proben zu nehmen. Die Spieler bedienen sich dazu in der Regel 5 Würfeln, welche unterschiedliche Symbole zeigen. Per Flugzeug geht es in eine bliebige Region, per Schiff nur in eine benachbarte, mit einer Spritze wird behandelt und schließlich werden noch Proben von den Erregern genommen, denn man arbeitet ja fieberhaft daran, ein Gegenmittel für eine Krankheit zu finden. Klingt einfach, ist aber auch gefährlich, denn auf jedem der Würfel befindet sich ein Biohazard-Symbol und somit droht höchste Infektionsgefahr. Taucht ein solches Symbol auf, so wird eine Infektionsspritze, die als Spielstandsanzeiger fungiert, um je ein Feld weiter gerückt. Alle vier Felder kommt es dann zu Epidemien, die Kettenreaktionen rund um den Globus auslösen können und das Spiel ganz, ganz schnell beenden können. Dann hat das Team übrigens verloren. Sie ahnen es sicher schon.

Gelingt es dem Team aber in gemeinsamer Abstimmung aller Züge und nach der Weitergabe von gesammelten Proben entsprechende Gegenmittel für die vier Krankheiten zu finden, dann sind alle glücklich und dürfen sich genüsslich gegenseitig auf die Schulter klopfen. Dann ist das Spiel gewonnen und alles wird gut.

Im Eigentlichen ist das Spiel als Würfelspiel anzusehen, denn zum Material gehören 85 Würfel, eine ziemlich bunte Angelegenheit, das kann man sagen. Es gibt trotzdem auch noch ein paar Aktionserleichternde Ereigniskarten, die von den Spielern aus der gemeinsamen Rot-Kreuz-Spendenkasse bezahlt werden, eingesetzt bzw. ausgespielt werden dürfen.

Das Spielende lässt sich auf unterschiedliche Weise erreichen, wobei es aber eben stets nur um Flopp oder Topp geht.
Sind achtmal Krankheiten zum Ausbruch gekommen: Flopp!
Die Infektionsspritze erreicht das letzte Feld (das mit dem Totenschädel): Flopp!
Die bunten Infektionswürfel sind aufgebraucht – soll heißen, zuviele Menschen auf dem Globus sind infiziert: ebenfalls Flopp!

Topp hingegen gibt es nur auf eine Weise: nämlich indem für alle vier Krankheiten die Gegenmittel gefunden werden.
Pandemi – Die Heilung lässt sich allerdings auch solitär spielen. Dazu muss man lediglich die einzelnen Spielcharakter nacheinander abarbeiten. Da es ja in keinem Moment gegeneinander geht und es auch keine verdeckten Aktionen gibt, funktioniert das Spiel dann auch ziemlich gut.
Die Spieldauer ist mit 30 Minuten angegeben. Tatsächlich sollte man die doppelte Zeit einplanen. Das ist realistischer.
Geeignet ist das Spiel für Menschen ab 8 Jahren und im Handel ist es für stolze 40 Euro zu erwerben.

(Shanghai Drenger)

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