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Bildarchiv vom 02.03.2016

Einfach Anfassen - Das dachten sich wahrscheinlich die Wahlkampfstrategen der CDU für die Werbung ihrer Kandidatin Julia Klöckner im Bundesland Rheinland Pfalz.
Zur anstehenden Landtagswahl nutzt die attraktive Dame einmal mehr ihre Erscheinung. Sie könnte auch glatt als Model durchgehen. Doch für die Sache der Partei vermittelt sie auf allen Plakaten Volksnähe.
Unter anderem durch Händchen halten. Auf Augenhöhe und selbstverständlich mit den unvermeidlichen Kindern. Oder am Straßenrand mit einem Autofahrer. Letzteres ist freilich nicht ganz ungefährlich.
„Vorsicht im Straßenverkehr!“ wäre da wohl die bessere Losung. Aber es soll eben größte Umtriebigkeit demonstriert werden.
Zumal das einstudierte Lächeln der Frontfrau zur Blaupause gerät.

Dasselbe Konzept fährt auch die Konkurrenzpartei SDP. Deren Frontfrau Malu Dreyer stellt sich ebenfalls im lockeren Plausch unter freiem Himmel dar.
Beide Kampagnen sind derart austauschbar, dass die Entscheidung der Wähler zur rein subjektiven Geschmacksfrage gerät.

Riskanter geht da schon die FDP vor. Spitzenkandidat Volker Wissing wird gleich mal in spektakulärer Pop – Art Manie dargestellt. Das soll deckungsgleich an das damalige Porträt des US – Präsidenten Barack Obama erinnern. Gelb Rot Blau schillert nun Wissings Konterfei und will enthemmte Zuversicht vermitteln:
„Ein Mann. Ein Plan. Schauen wir nach vorn“. Das fällt zumindest visuell auf und ist außerordentlich dick aufgetragen.
Da wird die Flucht nach vorn mehr als wörtlich genommen.
Doch leider wird man beim Anblick ein gewisses Unbehagen nicht los.

Am Gerissensten agierten allerdings die Strategen der Linken Partei.
Indem sie ein Farbfoto des Altbundeskanzlers aus der Bilderkiste der 1990 iger Jahre holten und mit seinem damaligen Zitat versahen. In Siegerpose verschränkt Helmut Kohl nun lachend beide Arme und Hände vor seinem Antlitz.
Untertitel des Plakats: „Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht. Die Linke“.

Eigentlich ist das ja gemein und durchtrieben. Doch hier hat jemand sehr gut nachgedacht und den taktischen Spieß mittels Bildzitat umgedreht. Das ist nicht wirklich neu. Aber es ist klug und wunderbar ironisch auf den Punkt gebracht.

Nicht zu toppen und unbestritten der visuelle Spitzenreiter im Reigen der Wahlwerbung im Bundesland Rheinland-Pfalz.

(Claus Bach)

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