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Kulturrückblick

Kulturrückblick vom 07.03.2016

Ostern, Pfingsten, Ettersburg - Anmoderation:
Es ist Montag, 08:25 Uhr – also Zeit für einen „Kulturreport“ mit Wolfgang Renner, den ersten im Monat März. Astronomisch haben wir im März ja schon den Frühling erreicht. Das ist die Zeit, wo viele Veranstalter in Weimar über ihre Vorhaben in den folgenden wärmeren Monaten informieren. Wolfgang Renner hat sich bei einigen umgehört...



Es ist die Zeit der Programmpressekonferenzen in Weimar. Die Klassikstiftung hat ihr Jahresprogramm bereits vorgestellt, auch das Programm des Spiegelzeltfestivals ist längst bekannt. Nationaltheater und Kunstfest werden sich für die kommenden Spielzeiten in dieser Woche noch „outen“; Es sind die Tage vor der ITB in Berlin – der Internationalen Tourismusbörse – und da wird es höchste Zeit, den Kulturreisewilligen und Reiseveranstaltern zu offerieren, was man so alles an Ereignissen in Weimar vorbereitet hat. Der „Weimarer Sommer“ mit seiner Vielfalt an Veranstaltungen, wird natürlich auch in Berlin noch präsentiert werden...
Jedenfalls arbeiten derzeit überall Teams sehr intensiv daran, einen ganzen Kultursommer hochqualitativ zu füllen. Und allseits hofft man dabei auch, möglichst viele Kulturtouristen dafür zu interessieren und nach Weimar zu locken...
Das künstlerische Produkt soll Wirtschaftsfaktor werden!

Da nimmt sich zwischen all den fulminanten Ankündigungen das Pfingstfestival auf Schloss Ettersburg fast bescheiden aus. 2015 hat es 2.500 Besucher in 34 Veranstaltungen gehabt. Letzte Woche wurde auch hier das neue Programm vorgestellt: vielfältig, bewährt crossover, stimmungsvoll und großartig bescheiden... - so möchte ich es charakterisieren.
Mehr als 500 Künstler und Denker hat das Festival in den fünf Ausgaben bisher präsentiert. Und es hat für die Tage um Pfingsten längst ein Stammpublikum gewinnen können. Trotzdem wollte Festivalleiter Dr. Peter Krause eigentlich ein Jahr Pause machen: Dort gibt es kein Festivalteam, das sich ausschließlich um das Ereignis kümmern könnte. Und es gibt wenig Geld: 9.000 Euro Zuschuss an Lottomitteln lediglich, und alles andere muss man selbst erwirtschaften. Da kann man verstehen, wenn eine kreative Pause angedacht wird, um im Jahr darauf alles mit doppelter Kraft neu zu beginnen. Aber da ist das treue Stammpublikum, und das fragt seit langem schon wieder danach, was es diesmal wohl in Ettersburg geben wird. Und so hat Peter Krause im Januar begonnen, doch wieder eine neue Ausgabe des Festivals zu planen: etwas kürzer als bisher, auch ohne Thomas Thieme, der schon als ultimativer Künstler beim Festival gesetzt schien. Und auch ohne Theater-Eigenproduktion; dafür reichte die Kraft diesmal nicht aus. Das ist schade; weil es gerade die Eigenproduktionen sind, die auch für eine überregionale Aufmerksamkeit sorgen können...
Dafür entschädigen aber wieder viele prominente Namen im Programm: die Schauspieler Benno Fürmann oder Jörg Schüttauf, die Schriftsteller Peter Prange oder Monika Maron, die Philosphen-Historiker Meinhard Miegel oder Peter Graf von Kielmansegg, auch Bernd Kauffmann ist wieder mit dabei und musikalisch sind es Etta Scollo, das Omer Klein Trio oder Julia Hülsmann mit Oktett und viele weitere Künstler bei Klavier-matineen, Orgel- und Clubkonzerten, Lesungen, Führungen... Radio LoTTe präsentiert die Soulsängerin Malia beim Festival.
Auch verzichtet Krause diesmal auf einen Tickettverkauf über die Tourismusagenturen; man muss sich jetzt an den Veran-stalter Schloss Ettersburg selbst wenden, will man dabei sein.

Bevor es aber so weit ist, also vor den Pfingsttagen, kommt erst einmal das Osterfest. Und „Ostern in Weimar“ ist für den Tourismus immer schon etwas ganz Besonderes gewesen. „Vom Eise befreit...“ werden da nicht nur die Menschen in Goethes Gedicht, sondern auch wieder manche Fesseln, die uns in der kalten und dunklen Jahreszeit die Lust auf Festivals mindern mochten. Nun hofft man auf einen neuen Frühling, auch in der Kunst und Kultur...

Ostern und Weimar, das ist dann natürlich auch der „Faust“. Und da sind die Jahre selten, dass man beide Tragödien Goethes – ihr erster und ihr zweiter Teil – in Folge nacheinander erleben kann. Am vergangenen Wochenende war das wieder einmal möglich gewesen. Und zu Ostern wird man dies auch so erleben können: Faust I und II in Weimar.
Und dann plant das Theater sogar, demnächst beide Teile des Faust an einem Abend auf die Bühne zu bringen...
Alles für die Gäste und für einen guten Ruf und für einen nachhaltigen Tourismus in der Stadt. Bleibt die Frage, ob all das auch an künstlerischen Ereignissen dann wirklich nachhaltig werden wird...? Radio LoTTe jedenfalls wird auch im Sommer 2016 wieder viele kulturelle Ereignisse diesbezüglich zu besprechen haben...


Abmoderation:
Wem gehört die Kunst? Und – um mit einem Zitat aus Goethes „Faust“ zu sprechen: „Wie machen wir's, daß alles frisch und neu/ Und mit BEDEUTUNG auch gefällig sei?“
Das bleibt die ewig spannende Frage auch in der Kulturstadt Weimar... Wie gesagt: Radio LoTTe wird dazu noch manches zu berichten haben...

(Wolfgang Renner)

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