Hörbuchrezension
Hörbuchrezension vom 12.04.2016
Das zerstörte Leben des Wes Trench - Willkommen zum Hörbuch der Woche! Heute stellt Shanghai Drenger Ihnen Tom Coopers Roman „Das zerstörte Leben des Wes Trench“ vor. Erschienen ist dieses Hörbuch bei Hörbuch Hamburg.
Frank Grobe sprach darüber mit Shanghai Drenger:
Frank Grobe:
Allein der Titel dieses Romans klingt nicht gerade nach lustiger Literatur. Worum geht es in der Geschichte?
…
Shanghai Drenger:
Das ist durchaus richtig, es ist keineswegs eine lustige Geschichte, obgleich es natürlich trotzdem heitere Momente gibt.
Worum geht es?
Die Hauptfigur des Romans ist Wes Trench, ein Jugendlicher, der in Louisiana lebt, genauer in der kleinen Bayou-Stadt Jeanette im Großraum von New Orleans. Er ist der Sohn eines Shrimps-Fischers, dessen Mutter beim Hurrican Kathrina ums Leben gekommen ist. Und da die Geschichte in unmittelbarer Folge dieser Naturkatastrophe spielt, ist auch die Stimmung allgemein dementsprechend. Die Bucht ist Ölverseucht, die Infrastruktur ziemlich miserabel und die Leute wandern ab. Also alles in allem geht alles den Bach runter, ziemlich deprimierend.
Wes Vater ist völlig zerfressen in seiner Trauer über den Tod seiner Frau und mit Wes selbst kommt er nicht wirklich klar, er traut ihm nichts zu, weshalb es dann auch zum Eklat zwischen beiden kommt und Wes eigene Wege geht und bei einem ziemlich skurrilen Typen anheuert, der ebenfalls Shrimps fischt, aber hauptsächlich mit einem Metalldetektor auf Schatzsuche geht.
Frank Grobe:
Was sucht der denn für Schätze?
…
Shanghai Drenger:
Er sucht das ganz große Gold, Piratengold nämlich, da in der Vergangenheit in der Gegend ja viele Piraten lebten und er geht davon aus, dass die ihre Beute auf einer der vielen kleinen Inseln in diesem Sumpfgebiet irgendwo vergraben haben müssen. Ein skurriler Typ ist das, den auch niemand wirklich ernst nimmt. Alle lachen über ihn. Und schlimmer, sie nehmen ihn aus. Er kommt also hin und wieder ins Pfandleihhaus und versucht Sachen zu verkaufen, die er auf seinen Streifzügen gefunden hat. Und da jeder behaupten kann, es seien Dinge, die der Hurrican fortgespült hat, verlangt er auch nicht wirklich Belohnungen dafür. Soll heißen, er möchte die Belohnung schon haben, kann sich aber nicht durchsetzen. Er ist so ein bisschen Willenlos, was auf seine Depression und auch auf den damit einhergehenden Tablettenkonsum zurückzuführen ist. Es kommt dazu, dass dieser Fischer, Lindquist heißt er, eine Armprothese hat, welche ihm dann eines Abends vor der Kneipe aus seinem Pick-up gestohlen wird. Die legt er zum Saufen nämlich immer ab.
…
Frank Grobe:
Das klingt erstmal ganz schön komplex und nicht ganz einfach. Täuscht das?
…
Shanghai:
Das täuscht keineswegs. Es ist wirklich eine ganz schön verzwickte Geschichte. Es gibt da noch einige Charaktere mehr, die in jeder Hinsicht eine Rolle spielen. Das würde jetzt aber ausufern, die alle hier zu schildern. Das sollte man sich schon selbst anhören.
Frank Grobe:
Die Stimme kommt einem bekannt vor. Wer ist das?
…
Shanghai Drenger:
Das ist Johannes Steck, der bereits in zahlreichen Hörbüchern zu hören ist. Steck ist ja in den letzten Jahren hauptsächlich als Sprecher unterwegs. Ich selbst habe anfangs immer ein bisschen Schwierigkeiten mit ihm, kann mich dann aber doch an ihn gewöhnen und mich drauf einlassen. Und schließlich ist die Geschichte das Entscheidende.
(Shanghai Drenger)