Hörbuchrezension
Hörbuchrezension vom 30.06.2009
Richard Stark: Keiner rennt für immer - „Keiner rennt für immer“ ist, genau genommen, ein genreübergreifender Roman. Dies allerdings nur, wenn wir in der großen Fülle jener Geschichten, die von Banküberfällen erzählen, gelungen oder nicht, ein eigenes Genre erkennen wollen. Vielleicht ist diese Geschichte aber auch nur ein etwas anders erzählter Krimi, denn auch eine schlaue Polizistin ermittelt, steht allerdings nicht im Mittelpunkt der Story. Mittelpunkt ist hier immer der planende Täter. Andererseits haben wir es hier mit einem Western-Roman zu tun, natürlich spielt dieser nicht mehr in sandbewehten Holzhäusern, sondern im ganz normalen modernen Nordamerika mit Supermärkten, Krankenhäusern, wachsamen Nachbarn und dergleichen.
Ein bislang glückloser Berufsganove Parker plant den großen Coup. Eine Bank schluckt eine andere, schließt eine Filiale und muss das gesamte Equipment umlagern; inclusive der Tresorbestände. Also muss Parker mit seinen Helfern nur den entsprechenden Transporter aus dem Konvoi herausholen und mit der Beute verschwinden. Parker und Co haben Tippgeber, von denen einiges abhängt. Allerdings geht es hier nicht nur um das kalte Geschäft allein, was die Sache wahrscheinlich vereinfachen würde. Stattdessen sind mitunter Gefühle im Spiel. Und jeder weiß, den gefühlvollen erfolgreichen Banküberfall hat es noch nicht gegeben ... bis jetzt.
„Keiner rennt für immer“ ist eine Geschichte, die man auf einer längeren Reise oder ähnlicher Gelegenheit durchaus in großen Portionen hören kann, ohne dass sie langweilt. Gesprochen wird die Geschichte übrigens von Dietmar Wunder, dessen Stimme vielen sicher vom Superagenten 007, alias Daniel Craig, bekannt sein dürfte. Großes Kino im dicken Hörbuch sozusagen.
„Keiner rennt für immer“ von Richard Stark
gesprochen von Dietmar Wunder
GoyaLit-Verlag 2009
4 CD/ 4`25 Stunden
Preis: 24,95 €
ISBN: 978-3-8337-2369-8
(Shanghai Drenger)