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Hörbuchrezension

Hörbuchrezension vom 27.01.2009

Siegfried Lenz: So zärtlich war Suleyken - „Kleine Erkundungen der masurischen Seele“ hat Siegfried Lenz diese Geschichten genannt. Was er in ihnen ans Licht bringt ist eine Gesellschaft höchst skurriler Gestalten, beheimatet in der Gegend zwischen Suleyken und Schissomir: ein listiger Großvater namens Hamilkar Schaß, den weder Tod und Teufel noch der Rokitno-General Wawrila beim Lesen stören können, die füllige Tante Arafa, die unversehens ihren Geist aufgibt, der Schiffer Manoah, der stumm ein großes Erbe abtritt, Joseph Waldemar Gritzan, der sein Mädchen mit Lakritzen betört, der Gnurpel Kukielka, ein finsterer Mensch namens Bondzio, und viele andere. Alle sind sie Lachudders: Leute, mit denen man es gut meint, obwohl man sie im Grunde für Schlingel hält. Ihre Sprache, umständlich, verschlagen und hintergründig, ist sogleich so bunt wie der Markt von Oletzko und so festgefügt wie ein Bauernhaus in Suleyken.

Das Besondere an diesem Hörbuch: Siegfried Lenz liest seine Geschichten selbst. Was zuweilen ein Problem ist, erweist sich hier als Glücksfall: Obwohl schon lange nicht mehr in Ostpreußen ansässig, ist der breite masurische Akzent von Siegfried Lenz ein Hörgenuss erster Güte.

So zärtlich war Suleyken
Von und mit Siegfried Lenz
2 CD, 95 Minuten
Preis: 14,95 EUR
Erschienen bei Hoffmann und Campe
www.hoca.de

(Burkhardt Kolbmüller)

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