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Hörbuchrezension

Hörbuchrezension vom 29.07.2008

Casanova: Die Memoiren meines Lebens. Wiedersehen mit einer großen Liebe - Passend zu den warmen Sommerrnächten im Moment, rezensiert Radio LOTTE heute: Die Memoiren des Casanova, gelesen von Mario Adorf. Das ist genau genommen der 2. Teil einer 2007 im LangenMüller-Verlag erschienenen Hörbuchreihe. Dieser 2. Teil trägt den Namen: „Casanova. Die Memoiren meines Lebens. Wiedersehen mit einer großen Liebe“ und erzählt nur einen Auszug aus dem Leben Casanovas.

Dazu muss man wissen, dass Giacomo Casanova keine fiktive Figur war, sondern dass es sich bei den Abenteuern um die Memoiren eines realen Menschen handelt. Inwieweit diese dann der Wahrheit entsprechen ist die andere Frage. 1725 wurde er in Venedig geboren. Da seine Mutter Schaupielerin war, wuchs er bei seiner Großmutter auf. Von dieser wurde er auf die Universität von Padua geschickt und studierte dort weltliches und kirchliches Recht. Auf Bitten seiner Großmutter begann er seine Karriere als Priester. Spätestens als er bei einer Predigt betrunken von der Kanzel fiel, war klar, dass sein Weg ein anderer sein musste. In den folgenden Jahren reiste er dann durch die Welt und die Betten der Frauen. Von Rom über durch ganz Europa bis nach Russland begegnete er dem Papst, Katharina der Großen und Voltaire, hatte die verschiedensten Anstellungen (vom Sekretär, Orchestergeiger über Theaterdirektor, Geheimagent und Bibliothekar). Er war mehrfach im Gefängnis und meist auf der Flucht. Dabei eilte ihm sein Ruf als Verführer voraus und die Frauen konnten es angeblich kaum erwarten, dass er in ihre Stadt kam.

Das heute besprochene Hörbuch „Wiedersehen mit einer großen Liebe“ spielt auf eine Begebenheit aus dem Leben Casanovas an, die ausführlich im 1. Teil der Hörbuchreihe behandelt wird: Dort trifft der junge Casanova einen noch jüngeren Kastraten namens „Bellino“, den er wegen seiner femininen Art für eine Frau hält. Im Laufe dieses 1. Teils wird er dann die Wahrheit herausfinden.

Und im 2. Teil nun, trifft der gealterte Casanova die Frau wieder, die vor vielen Jahren - als eine der wenigen – sein Herz an sich binden konnte – nämlich die, die er damals als „Bellino“ kennengelernt hat: 17 Jahre sind seitdem vergangen. Sie nennt sich jetzt Teresa und ist eine berühmte, vermögende Sängerin, die er zufällig und völlig überrascht eines Tages wiedererkennt. Auch sie erkennt ihn, beide treffen sich und er erfährt, dass sie mit einem schönen, jungen, aber mittellosen Mann verheiratet ist. Die beiden Männer werden sich am folgenden Tag offiziell vorgestellt. Während Casanova sofort wieder voll entflammt ist für Teresa und nur auf eine Gelegenheit wartet, mit ihr allein zu sein, scheint ihr junger Ehemann nicht im geringsten eifersüchtig zu sein. In einem stillen Moment erklärt Teresa Casanova, dass sie ein großes Geheimnis hat, das sie ihm nun bald offenbaren wird. Was das für ein Geheimnis ist, wird natürlich hier nicht verraten.

Mario Adorf als gealterter Verführer ist wirklich gut besetzt. Er bringt als Halbitaliener genau die richtige Stimme und Stimmung mit: ein wenig Lebemann und Genießer, ein wenig lebenserfahrener Weltenbummler. Allein Mario Adorf's Stimme lohnt also das Anhören. Die Abenteuer des Casanova sind alles in allem leichte, amüsante Sommerkost. Empfehlenswert ist vielleicht die Kombination mit den beiden anderen Teilen dieser Reihe: „Bellino“, der 1. Teil, und „Casanova's Heimkehr“, der 3. Teil von Arthur Schnitzler, über den alten Casanova, der kein rechtes Glück mehr bei den Frauen hat.

Für alle, die jetzt Lust bekommen haben, hier nochmal die Fakten:

Mario Adorf liest:
„Casanova. Die Memoiren meines Lebens. Wiedersehen mit einer großen Liebe.“
1 CD
Länge ca. 70 min
erschienen im LangenMüller-Verlag 2007
Preis: 17,90 EUR

(Claudia Solle)

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