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Hörbuchrezension

Hörbuchrezension vom 03.04.2007

Peter Weiß: Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen - Das Hörspiel reflektiert den Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963 - 65, in dem erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte die Verbrechen der Konzentrationslager juristisch aufgearbeitet wurden. Peter Weiss hat den Prozess künstlerisch verarbeitet, sein Stück wurde im Oktober 1965 zeitgleich an 4 westdeutschen und 10 DDR-Bühnen uraufgeführt. Unmittelbar danach entstanden verschiedene Hörspielfassungen, u.a. eine in Federführung des Hessischen Rundfunks, die jetzt vom Hörverlag neu aufgelegt worden ist.

Nach Ende des Krieges herrscht in Deutschland Schweigen, das Grauen der Massenvernichtung von Juden und zahllosen anderen Menschen ist ein unbequemes Thema. Stockend, qualvoll ist die Erinnerung der Opfer an die Demütigungen, als die Zeugen im Frankfurter Auschwitz-Prozess aussagen gegen 18 Aufseher und Ärzte des ehemaligen Todeslagers. Unter den Zuhörern sitzt Peter Weiss und komprimiert später die Gerichtsprotokolle zu einem "Oratorium in 11 Gesängen". Angeklagte wie Zeugen sprechen darin die Worte der echten Opfer, der tatsächlichen Täter. Und diese Worte erzeugen Bilder, die sich in den Kopf brennen, um dort für immer ihren Platz einzunehmen.

Peter Weiss, geboren 1916 bei Berlin, übersiedelte 1940 nach Schweden. Er arbeitete als Maler, Filmemacher und Schriftsteller und schrieb bis Ende der fünfziger Jahre in Schwedisch. Er starb 1982.

Die Ermittlung: Oratorium in 11 Gesängen
3 CD, ca. 180 Minuten
24,95 Euro
ISBN-10: 3867170231
Erschienen: März 2007 im Hörverlag,
www.hoerverlag.de

(Burkhardt Kolbmüller)

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