Hörbuchrezension
Hörbuchrezension vom 19.12.2006
Jürg Brändli: Blitz, blank, tot. Mundarthörspiel - Blitz, blank, tot ist ein nahezu klassisches Detektivhörspiel. Private Turbulenzen im Leben des Privatdetektivs Musil. Eine schwierige Liebesbeziehung, die mit der Einbringung einer ererbten Schäferhündin, eine deutsche Schäferhündin obendrein, verkompliziert wird. Nicht nur, dass der Hund an sich schwierig ist, nein, das Tier ist auch noch Vegetarier.
Ein skurriler, teils plump anmutender Humor zieht sich durch das gesamte Stück. Dem darf man aber getrost nachsehen, denn die Geschichte, um die es eigentlich geht, ist nicht ohne Ecken und Kanten.
Ein anonymer Auftraggeber verspricht dem "natürlich bettelarmen und ständig bankrotten" Detektiv reiche Belohnung. Logisch. Dazu sind Detektive natürlich da, um reich belohnt zu werden. Bei Erfolg natürlich, sonst könnte man ja gleich zur Polizei gehen. Die spielt übrigens auch ihre traditionelle Rolle. Der örtliche Kriminalinspektor ist selbstredend nicht begeistert von den Ermittlungen Musils. Wie auch. Schnüffelt der doch in einer längst ad akta gelegten Sache um einige Suizide in einem Altersheim.
Doch siehe da, diese vermeintlichen Selbstmorde sind keine, sondern entpuppen sich bei genauerem Hinsehen - und das macht der Detektiv Musil - als politisch motivierte Mordserie. Musil taucht ein in die rechtsextremistische Szene Zürichs und versucht Zusammenhänge aufzudecken, um den Drahtzieher der Anschläge zu ermitteln.
Blitz, blank, tot ist ein schweizerisches Mundarthörspiel. Daher nicht ganz leicht zu verstehen, aber um so reizvoller, da wir uns mit großer Aufmerksamkeit der Geschichte widmen müssen. Musil wird übrigens sehr überzeugend gesprochen von Ueli Jäggi, bekannt aus vielen Rollen des Sprechtheaters. In weiteren Rollen spielen Mathias Gnädlinger, Francesca Rossi und Fabienne Hadorn.
Produktion: Christoph Merian Verlag Basel
2 CD, Laufzeit 90 Minuten
ISBN 3-85616-263-1
CHF 39,- / Euro 24,-
Sonderangebot des Verlages bis 24.12.06 Euro 21,50
(Shanghai Drenger)