Hörbuchrezension
Hörbuchrezension vom 22.02.2005
Ernest Hemmingway: Schnee auf dem Kilimandscharo - "Schnee auf dem Kilimandscharo" zählt zu den Glanzlichtern der amerikanischen Short-Stories. Und auch der Autor Ernest Hemingway selbst zählt die Kurzgeschichte zu seinen eigenen Lieblingswerken. Dies liegt vielleicht daran, daß die zentrale Person der Geschichte ein, wenn auch gescheiterter, Schriftsteller ist.
Harry, so sein Name, befindet sich mit seiner reichen Frau auf Safari in Afrika. Losgelöst von der feinen Gesellschaft, in der Harry sich nie so recht wohlfühlt, wollen die beiden sich auf der Jagd entspannen. Aber schon nach ein paar Tagen verletzt sich Harry an einem Dornenbusch. Die kleine Wunde infiziert sich rasch. Da der Wagen kaputt ist, kann er auch nicht direkt zu einem Arzt gefahren werden. So wartet er nun, vom Tod gezeichnet, auf das Rettungsflugzeug. Er läßt seine Gedanken schweifen. Harry erinnert sich an sein vergangenes Leben. An seine Liebschaften, an die verpaßten Gelegenheiten. Aber vor allem an all die Geschichte, die er nie geschrieben hatte, weil er den Eindruck hatte sie nie gut genug schreiben zu können. Er wollte sie sich aufsparen, um vielleicht später die perfekte Story daraus zu machen.
Die fesselnde Wirkung des Hörbuchs ist auch dem Sprecher Otto Sander zu verdanken. "Schnee auf dem Kilimandscharo" eine gute Möglichkeit in Hemmingways Werk einzusteigen und so einen der besten modernen Autoren kennenzulernen. Dem kleinen Verlag Audiobuch ist es zu verdanken, daß die Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks nun einfach im nächsten Buchhandel erworben werden kann.
Ernest Hemmingway: Schnee auf dem Kilimandscharo
gelesen von Otto Sander
erschienen im Verlag Audiobuch (www.audiobuch.com)
1 CD, 45 Minuten, 7.90 Euro
ISBN 3-89964-069-1
(Burkhardt Kolbmüller)