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Kommentar

Kommentar vom 07.09.2010

Justiz und Medien - Ein Prozess geht. Ein anderer Prozess kommt. Aber noch nicht so ganz. Der erste Verhandlungstag gegen Jörg Kachelmann war nach zehn Minuten schon wieder beendet. Die Verteidigung hatte einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter gestellt – und das wohl nicht ohne Grund. Denn der Vorsitzende Richter unterhält freundschaftliche Beziehungen zur Familie der Klägerin. Ein Unding. Wer in der Justizbehörde trifft eigentlich solche Entscheidungen?

Sie passt zu vielen Ungereimtheiten im Fall Kachelmann. Das begann schon, dass schon kurz nach seiner Verhaftung bestimmte Medien darüber berichteten, obwohl von offizieller Seite darüber noch nicht informiert wurde. Dann die Tatsache, dass Kachelmann auch dann noch in U-Haft gehalten wurde, obwohl massive Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Klägerin bestanden. Und nicht zuletzt der moralisierende Aspekt: plötzlich wurde über das ausschweifende Sexualleben von Kachelmann debattiert, als ob das bei der Schuldfrage irgendeine Bedeutung spielen würde. Es geht einzig um die Frage, ob er seine Freundin vergewaltigt hat oder nicht. Nur daran lässt sich beurteilen, ob der Meteorologe schuldig ist oder nicht.

Aber bestimmte Leute betreiben eine Vorverurteilung und schließen sich nun gegen Kachelmann zusammen. Man musste die Mitteilung zweimal lesen und dann auf den Kalender schauen, dass es kein Aprilscherz ist. Die Feministin Alice Schwarzer berichtet für die BILD-Zeitung über den Prozess. Aber so absurd, wie dieses Gespann auf dem ersten Blick erscheint, ist es nicht. Alice Schwarzer und die BILD-Zeitung sind seit Jahrzehnten die übelsten Demagogen in diesem Lande, die durch einseitige und verzerrende Darstellung die Öffentlichkeit manipulieren wollen. Da passt es nur zu gut, dass Alice Schwarzer auf ihrer Homepage schreibt: „Hier verhandelt eine ganze Nation anlässlich dieses einen Prozesses über die Frage: Ist sexuelle Gewalt in Beziehungen Privatsache? Oder ist sie ein Verbrechen?“ Das ist nicht nur Unsinn, sondern eine Verleumdung, denn hier wird a priori postuliert, dass Kachelmann Gewalt angewendet hat. Dies aber muss erst das Gericht herausfinden. Es ist zu hoffen, dass Schwarzer für ihre Verleumdung juristisch belangt wird.

Wenn wir uns aber das Urteil im Fall Brunner ansehen, dann kann man über die Macht der Bild-Zeitung sehr ins Grübeln kommen. Die betrieb schon im letzten Jahr Vorverurteilung und schürte die öffentliche Wut gegen die jugendlichen Täter von Solln. Dass der Hauptangeklagte nun wegen Mord verurteilt wird, obwohl Brunner an einem Herzfehler starb und außerdem den ersten Schlag ausübte, wird wohl in der Revision keinen Bestand haben.

Wird auch im Fall Kachelmann die BILD-Zeitung, unterstützt von Alice Schwarzer, den Takt vorgeben? Fast möchte man Kachelmann raten, sich rechtzeitig in die Schweiz abzusetzen.

(Oliver Kröning)

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