RadioLivestream Radio LOTTE Blog Radio LOTTE Mediathek Radio LOTTE Newsfeed Radio LOTTE bei Facebook
 
Jetzt im Radio

Samstag, der 20.April, 14:15 Uhr

seit 00:00 Uhr
Nächste Sendung ab 00:00 Uhr

Hörbuchrezension

Hörbuchrezension vom 25.01.2011

Die Kameliendame - von Alexandre Dumas dem Jüngeren

Es ist mit Sicherheit ein Werk der Weltliteratur, niemand wollte widersprechen: Alexandre Dumas „Die Kameliendame“. Der Autor hat alle Höhen und Tiefen, die ein ordentliches Drama haben muss, berücksichtigt und somit der Nachwelt ein Beispiel für gutes, spannendes Theater mitgegeben. Nichts ist ausgelassen, soziale Spannungen werden aufs Korn genommen, Standesdünkel und vor allem der Herzschmerz, der wohl in allen Zeiten die Menschen bewegt, fehlt nicht. Insofern lässt sich auch bei der Produktion eines Hörspiels kaum etwas falsch machen – oder doch?
Der Bayerische Rundfunk hat im Jahr 1963 Dumas „Kameliendame“ in der Reihe mit dem Titel „Seinerzeit vergriffen“ ins Hörspielformat gepackt. Die Darsteller waren unter anderen Klaus Jürgen Wussow und Joana Maria Gorvin. Und nicht nur diese beiden glänzen in dieser rund 100minütigen hörbaren Theatervorstellung. Und damit bin ich schon beim eigentlichen Kritikpunkt an diesem Hörspiel. Zwar ist es kein Vergehen ein Hörspiel so zu produzieren, dass es wie ein Theaterstück wirkt, also anschaulich mit Bildern im Kopf, mit einer hörbaren Kulisse und so weiter und so fort, doch genau dies ist in dieser Produktion nicht gelungen. Vielmehr wirkt alles tatsächlich wie der Mitschnitt einer Bühnenaufführung, was zwar in diesem Fall funktioniert aber keineswegs unterhaltsam, geschweige denn begeisternd wirkt. Würde man im Allgemeinen die Geschichte der „Kameliendame“ nicht irgendwie doch schon kennen, würden sich wirklich Probleme auftun. Die Handlung ist relativ eingekürzt und zum Teil derart, dass man zunächst eine halbe Szene lang braucht, um den Anschluss an das Geschehen wiederzufinden.
Ansonsten, wie bereits erwähnt, die Sache mit dem Herzschmerz ist eine Sache, die noch Jahrhunderte lang tragen wird und so auch diesem Hörspiel künstlerische Legitimierung verschafft.

Trotz allem eingangs erwähnten Unbehagens ist diese Hörspielproduktion ein Sammlerstück. Allein der Umstand, dass die Produktion in absehbarer Zeit 50 Jahre zurück liegt, mag Hörspielsammler erfreuen.
In diesem Sinne möchte ich es dann doch empfehlen.
Das Hörspiel nach der Geschichte von Alexandre Dumas dem Jüngeren wurde 1963 vom Bayerischen Rundfunk produziert und 2009 im Audio-Verlag neu aufgelegt. Die beiden CDs kosten im Handel 14,99 Euro.

Anzahl der CDs: 2
Laufzeit: 99 min
Erscheinungsdatum: 10.02.2009
ISBN 978-3-89813-823-9
Preis EUR 14,99

(Shanghai Drenger)

nach oben

Beitragsarchiv

Sortiert nach Kategorie:

Förderer

Kunstfest 2016 Ehringsdorfer Adapoe Sound dottr. Brings auf den Punkt!