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Bildarchiv vom 23.02.2011

Wir können auch anders... - Diese Ansage müsste eigentlich die soeben begonnene Ausstellungspolitik der Klassik Stiftung Weimar im Neuen Museum zum Untertitel haben.
Denn parallel zur Ausstellung „STIP.VISITE – Thüringer Kunststipendiaten 2010" ist im Haus noch eine weitere zu sehen. Und die bezieht sich nun erstmals direkt auf den Ort. Gemeint ist die Prellergalerie. Benannt nach Friedrich Preller, dem Schöpfer des Wandbildzyklus zu Homers Odyssee. In einem üppigen Bilderreigen breitet der damalige lokale Malerfürst das berühmte Heldenepos auf allen verfügbaren Wänden des Raumes aus. Entstanden war es während der Bauzeit des Großherzoglichen Museums in den Jahren 1863 bis 1869.

Zukünftig sollen nun eingeladene zeitgenössische Künstler auf Prellers Werk mit ihren jeweiligen Mitteln reagieren. Eine längst fällige Idee.

Den Anfang macht Katharina Hohmann. Berufsbedingt pendelt sie selbst seit Jahren zwischen Weimar und Genf. In einer korrespondierenden Installation stellt sie nun Reisefotos ihrer Passagen den Wandbildern Prellers gegenüber.

Auf sechzehn im Raum verteilten Tischen ist eine Auswahl unterschiedlichster Blickwinkel zu sehen. Gemeinsam ist dabei allen die flüchtige Sicht aus dem fahrenden Zug: Verwischte Bilder, wie wir sie kennen: Vorbei fliegende Landschaften, Städtebilder, Mauern, Himmel, Flüsse und Seen. Was man halt von einem bewegten Standpunkt aus wahrnímmt.

So macht denn auch der Gegensatz zwischen beiden Bilderwelten den Reiz der Installation aus: Den pompös aufgeladenen Malereien Prellers steht nun der scheinbar flüchtige Blick Hohmanns gegenüber. Dabei hat sie Ihre Fotoserien den Themen – Kapiteln des Malers zugeordnet. Ein spannender Dialog. Manchmal verwirrend, dann wieder ironisch. Erhellend ist das allemal.

Und wer den Raum der Prellergalerie im Neuen Museum kennt, wird seine eigene Überraschung erleben. Jetzt ist aus ihm ein begehbares Bilderlabyrinth geworden. Mit kleinen Wohnzimmer-Lampenkugeln aus den 1970iger Jahren. Es ist schön, hindurch zu wandeln. Und das ist das Ereignis. Es macht neugierig auf nachfolgende Projekte.

“Odysseus heute – Katharina Hohmann – Passagen”
Neues Museum Weimar. 10. Februar bis 30.März 2011
Dienstag bis Sonntag, jeweils von 11.00 bis 16.00 Uhr

(Claus Bach)

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