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Kommentar

Kommentar vom 21.06.2011

Griechenland - Schrecken ohne Ende? - Jeder, der noch weiß, was ein gesunder Menschenverstand ist, konnte es schon im letzten Jahr vorhersagen: ein 100-Milliarden Euro-Kredit an Griechenland wird das Land nicht retten, sondern nur den Todeskampf verlängern. Und nun geht der muntere Milliarden-Regen in die nächste Runde. Oder vielleicht doch nicht? Die EU-Finanzminister ziehen die Daumenschraube noch ein bisschen stärker an und geben der griechischen Regierung eine klare Botschaft mit auf den Weg: entweder ihr tanzt nach unserer Pfeife und kapituliert bedingungslos oder ihr geht pleite. Dass der Sparkurs, den die EU dem Land aufzwingen will, niemals funktionieren kann, wird dabei völlig außer Acht gelassen. Wie soll das Land denn wieder auf die Beine kommen, wenn man die Kaufkraft weiter Teile der Bevölkerung nahezu vollkommen abwürgt? Und wie will man auf die zunehmend gewalttätig werdenden Proteste der verzweifelten Menschen reagieren? Etwa sich ein Beipiel nehmen an den einstigen Freunden in Syrien und Libyen?

Das ganze Säbelrasseln der Euro-Gruppe ist nichts weiter als ein Ausdruck der völligen Unfähigkeit und dem Eingeständnis, selbst Büttel der Finanzwelt zu sein. Großspurig beharrten Merkel und Schäuble in der letzten Woche darauf, dass sich private Gläubiger am neuen Rettungspaket für Griechenland beteiligen müssen. Dass man nach dem massiven Druck der EZB und der Franzosen nun von freiwilligen Beiträgen der Finanzinstitute faselt, zeigt wieder einmal deutlich, wer die Macht besitzt.

Derweil beten alle Systemmedien das Mantra nach, dass ein Staatsbankrott unbedingt vermieden werden müsse, da dies das schlimmste alle Szenarien sei. Da ist die Frage erlaubt: für wen eigentlich? Für die Menschen in Griechenland und im Rest Europas ganz sicherlich nicht. Es gab schon zahlreiche Staatspleiten in den letzten Jahren: in Russland, Mexico und Argentinien beispielsweise. Und den meisten Menschen in den betroffenen Ländern ging es nach einer vergleichsweise kurzen Phase besser als zuvor. Einzig die Banken hätten einen Nachteil von einer Pleite, da sie auf ihre Forderungen verzichten müssten. Nur sie haben ein Interesse daran, Staaten, Firmen und Privatmenschen dauerhaft in der Schulden-Knechtschaft zu halten.

An der Fortsetzung der Krise haben aber nahezu alle Menschen in der EU zu leiden. Zwar verharrt der Euro gegenüber dem ebenso maroden US-Dollar auf stabilem Niveau, gegenüber dem Schweizer Franken aber hat der Euro in gut zwei Jahren 25% des Wertes eingebüsst. Somit wäre es nun im Interesse der Menschen endlich an der Zeit, Griechenland und andere Problemstaaten pleite gehen zu lassen und aus der Euro-Zone zu werfen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

(Oliver Kröning)

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