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Kommentar

Kommentar vom 07.05.2004

Hundsgemein - Manchmal denkt man sich im Weimarer Rathaus was aus. Um die Politikverdrossenheit zu fördern. Damit die Bürger auf die Barrikaden steigen. Oder die Revolution von Weimar ausgehen möge. Könnte doch sein.

Beispielsweise das Ding mit den Hundehaufen. 40 Euro soll es ab Oktober kosten, wenn der Vierbeiner sich im Stadtgebiet nachdrücklich entleert. Und getreu deutscher Tradition darf auch jeder Jeden verpetzen. Unsere Stadt soll ja sauberer werden.

Wohlgemerkt: eigentlich sollte jeder Hundebesitzer selber darauf achten, dass die Notdurft seines tierischen Anhängers nicht zum Weimarer Schandmal wird. Doch beim diesem stolzen Bußgeld dürfte der Halter sich schon mal fragen dürfen, warum er eigentlich die Hundesteuer entrichtet. Außerdem könnte ja der Beruf des Häufchensammlers attraktiv werden, denn bei intensivem Einsatz wäre schnell ein Monatseinkommen verdient. Aber das Geld geht ja nicht direkt in die eigene Tasche, sondern bleibt in den Fängen der Sachbearbeitung.

Apropos Geld: einer verdient schon jetzt an der Idee. Rudolf Keßner darf die Plakate drucken und layouten. Ein schöner Auftrag. Zumal ja Erfurt kürzlich mit der gleichen Aktion in die Litfassoffensive ging. Naja, erfinden wir eben das Fahrrad noch einmal, wir haben’s ja mit den städtischen Finanzen so dicke. Sollen die doch in der Landeshauptstadt erstmal ihre Fahrstühle richtig bauen.

Nun soll es ja Städte geben, die von Weimar noch weiter entfernt sind als Erfurt. Die haben das Problem schon seit längerem gelöst, indem sie Behältnisse mit Plastikhandschuhen und Sammelbehälter installiert haben, damit der Hundebesitzer im Bedürfnisfalle hygienischer Entsorger wird. So etwas wird es in Weimar natürlich nicht geben, dann würde der Stadt ja eventuell Bußgeld entgehen.

Und nun noch ein Tipp für Leute, die ihre Nachbarn und Hunde nicht leiden können. Geben sie den Tieren heimlich Abführmittel zu fressen, der Halter dürfte dann bald bankrott sein.

So kann man den Weimarern endlich ihre Hundeliebe austreiben. Und die Schweine, welche in den Parks ihre Bier- und Schnapsflaschen zerballern weiter ignorieren. Schließlich schaffen die Bleibendes, ein Hundehaufen zersetzt sich so schnell.

Manchmal denkt man sich im Weimarer Rathaus was aus. Um die Politikverdrossenheit zu fördern. Damit die Bürger auf die Barrikaden steigen. Oder die Revolution von Weimar ausgehen möge. Könnte doch sein, oder?

(Matthias Huth)

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