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Kommentar

Kommentar vom 25.06.2004

Die Welt ist rund und der Tag dauert 90 Minuten - Die Vorrunde der diesjährigen Fußball-EM ist gelaufen. Einige der vorgeblichen Favoriten sind nicht mehr dabei und auch ein Fan ist schon auf der Strecke geblieben. Doch seltsamerweise wird darüber kaum geredet. Still und leise wurde er erstochen, offenbar ohne große Krawalle und ohne Aufsehen. Gefunden wurde er, als am Tag nach dem Spiel der Engländer gegen Kroatien die Sonne aufging.
Warum hallt kein Aufschrei durch die mediale Welt? Weil es nur ein Fan war, dessen Namen zudem niemand kennt?
Wie war das noch vor Jahren bei der WM-Endrunde in Frankreich? Da erwischte die Gewalt einen Polizisten. Sein Name ging lange Zeit durch viele Schlagzeilen und die Ausschreitungen, in dessen Folge er schwerste körperliche Schäden erlitt, beschäftigten die Sicherheitskräfte und Politiker.
Bei dieser Europameisterschaft blieben uns Bilder, wie damals in Frankreich, glücklicherweise erspart. Bleibt zu hoffen, dass es so bleibt und sich die Anhänger dieses Sports darüber im Klaren sind, dass Fußball nur ein Spiel ist.
Es gibt also gar keinen Grund dafür, darüber beunruhigt zu sein, dass Deutschland nicht mehr mitspielt. So sind die Regeln. Nichts steht dort, von irgendwelchem Nationalstolz. Keine Nation ist schlechter oder besser, weil das Torverhältnis es so will. Oliver Kahn ist nicht Bundeskanzler, auch wenn er Kapitän ist. Aber er tut seinen Job, so gut er kann, wie auch all die anderen, die mit ihm auf dem Platz stehen. Und auch der Trainer, der ehemalige müssen wir jetzt sagen, hat sein Bestes gegeben. Davon ist auszugehen. Die andere Mannschaft war eben besser. Es ist ein Spiel. Basta!
Wir brauchen gar keine falschen Schlüsse aus dem Ausscheiden der Mannschaft zu ziehen. Die Politik in Deutschland war vor der EM auch schon am Boden. Stattdessen sollten wir uns freuen! Sportlich. Deutschland hat wieder eine Mannschaft, die verlieren kann. Ist es nicht dass, was wir unseren Kindern von Klein auf versuchen beizubringen: eine Niederlage muss man wegstecken können, eine Niederlage bringt uns nicht um. Es ist ein Spiel. Und obendrein ist ein Spiel immer spannender, wenn nicht von Anfang an der Sieger feststeht. Wir sehen solch ein Beispiel derzeit in der Formel Eins. Oder … wir wissen auch, wann wir einen Film abschalten, weil wir eh schon wissen, was passiert. Ist das spannend? Nicht wirklich.
Also, freuen wir uns, dass Rudi Völler uns die Qualitäten vieler junger, unbekannter?, frischer Spieler vorgeführt hat? Freuen wir uns einfach über den frischen Wind, der nach 16 Jahren Helmut Kohl, halt, falsch, nach hundert Jahren Berti Vogts, über Deutschlands Fußball-Wiesen wehte!
Denken wir einfach sportlich! Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

(Shanghai Drenger)

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