Tonspur
Tonspur vom 16.01.2012
Razika - Program 91 - Im Sommer des letzten Jahres bringen Razika ihr Debütalbum „Program 91“ heraus. Leider ging es komplett an mir vorbei - was für ein Debütalbum nicht so ungewöhnlich ist und sicherlich just jetzt im Moment wieder passiert. Gut, dass es Jahresendsendungen gibt, in denen mehrere ihre Entdeckungen des Jahres preisgeben. Deswegen ein danke an Offbeat-Holger, der diese Platte mitgebracht hat!
Razika, das sind vier blutjunge Damen aus Bergen in Norwegen. Namentlich Embla Karidotter on drums and backingvocal, Marie Moe on bass and backingvocal, Marie Amdam on lead vocals and guitar, and Maria Råkil on guitar and vocal on some songs.
Die skandinavischen Länder scheinen etwas richtig zu machen, denn seit Jahren reist der Strom der guten Rockbands nicht ab. Ob The Hives, Mando Diao, Motorpsycho, Kaizers Orchestra, Those Dancing Days usw.
Nun also auch Razika. Die Band gründete sich 2005, aber erst seit zwei Jahren und mit zunehmendem Erfolg nimmt man die Band auch wahr.
Der Bandname ist quasi ein internes Codewort für einen süßen Jungen, der entstanden war, als die Mädels 15 waren und die älteren, coolen Jungs beobachteten. Was lag also näher, als die Band mit dem selbst erfunden Wort zu benennen.
Der Name der Platte „Programm 91“ bezieht sich auf das Geburtsdatum der Damen. Ich sag ja: sehr jung! Er ist aber auch ein Querverweis auf die norwegische New Wave-Band Program 81, von der ich noch nix gehört habe - aber das muß ja nichts heißen, wie oben erwähnt. Entstanden ist das Album über die letzten Jahre meist am Wochenende. Aufgenommen wurde es aber binnen weniger Tagen und ist wie ein Soundtrack aus den letztjährigen Erfahrungen und Eindrücken der Band aufgebaut. Es geht um den Krieg im Irak, Angst aber auch Liebe, natürlich!
Ein Album voller wunderschöner, naiver und rebellischer Melodien. Die Songs sind teilweise in norwegisch, teils auch in englisch gesungen.
Die Musik schwebt zwischen locker leichtem Pop, den so nur Frauenbands hinbekommen , wie im ersten Song der Platte „Youth“ und locker flockigem Ska, dem man die „The Clash“ Reverenzen deutlich anhört, wie auf "Nytt Pa Nytt" (zu deutsch: "Neu auf Neu").
"Es ist ein Song über die Langeweile des Alltags", erzählt Gitarristin Maria Råkil. "Der Text mag zwar sehr pessimistisch klingen, aber der Rest des Lieds gleicht das wieder aus, damit es nicht zu deprimiert klingt. Es macht immer Spaß, den Song live zu spielen, besonders wenn wir alle zusammen 'Tonight' singen."
An der Stelle nun das erwähnte "Nytt Pa Nytt", viel Spass beim hören!“
(Dennis Klostermann)