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Aktuelles

Aktuelles vom 23.02.2012

Antwort auf Hörerpost - Der Film „Drive“ war für mich ein echtes Erlebnis. Ich hatte nach Genuss das Gefühl, jahrelang auf genau so einen Film gewartet zu haben. Ich für meinen Teil bin restlos begeistert und empfehle diesen Film weiterhin uneingeschränkt und ohne jeden Vorbehalt. Unsere Hörerin Kerstin merkte in der Shoutbox an, der Film schwelge in ekelhafter Gewalt, die nicht zu ertragen wäre.
Ich selbst habe diese Gewaltszenen als sehr schockierend empfunden, bin aber der Meinung, sie tragen erheblich zur Atmosphäre des Films und vor allem zur Prägung der Figuren bei.
Gerade die Tatsache, dass der Held des Filmes zu solch kompromisslosen Gewalttaten fähig ist, gibt dieser Figur ungeahnte Facetten und vor allem mehr Tiefe, als man angesichts der ansonsten sehr klischeehaften Charakterzeichnung erwartet hätte. „Drive“ gewinnt gerade durch die schockierenden Gewaltdarstellungen viel an Kontrasten und Dynamik, und das macht den Film meiner Meinung nach einfach noch spannender.

Ja, diese Szenen sind schwer zu ertragen, verherrlichen die Gewalt aber nicht, sondern verurteilen sie sogar. Welche Gefühle die Frau auch immer dem Driver entgegenbringt, durch seinen Ausbruch entfernt er sich von ihr nur immer mehr. Und in der Szene im Restaurant, scheint dieser Exzess selbst für den abgebrühten Nino zu viel zu sein.

Wie dem auch sei. Die Gewalt sei an dieser Stelle nicht gebilligt, oder verteidigt. Sie mag wichtiger Bestandteil von „Drive“ sein und macht den Film zu dem, was er ist. „Drive“ ist allerdings noch viel mehr und kann nicht nur auf diese Szenen reduziert werden. Der Film ist Hommage und Innovation zu gleich und ist meiner Meinung nach einer der interessantesten Filme der letzten Jahre. Das heißt natürlich nicht, dass man darüber nicht diskutieren darf.
Vielen Dank an Kerstin.

(Jan Witte)

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