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Tonspur

Tonspur vom 02.04.2012

Team Me - To The Treetops -
Okay, man nehme sechs bis zwölf junge Skandinavier – die wie wohl alle Kinder nördlich von Schleswig-Holstein mit Musikinstrumenten in der Hand geboren werden –, Gitarren, Glockenspiele, ein wenig Zimbel, Percussions, Streicher, eine mächtige Brise Synthies und natürlich auch ein Schlagzeug. Gebe alles in einen Topf und füge unter kräftigem Rühren noch einen ordentlichen Schuss Pippi Langstrumpf- und Michel aus Lönneberga-Gute-Laune-Mix dazu; fertig ist die Band Team Me.
Die wahre Bandgeschichte ist schnell erzählt: Eigentlich sollte Team Me nur ein Nebenprodukt von Marius Hagen, dem Kopf der Band, werden. Aber es kam, wie es eben kommen musste. Denn eigentlich machte Marius Musik mit Tord, dem Bassisten von den Wombats – in dessen Nebenprodukt. Dieser Tord ist nun auch noch der große Bruder von Synne, die bei Team Me die Synthie-Tasten drückt. – Oh Mann, Norwegen ist entweder ein Dorf oder die haben dort alle dieselbe Oma. Klar scheint jedenfalls, dass dort jeder in mindestens zwei Bands aktiv sein muss. – So, die Wombats sind nun schon relativ bekannt und nachdem sieTeam Me kurzerhand mit auf Europatournee genommen haben, ist auch deren Durchbruch geschafft.
Mit „To The Treetops“ erschien nun vor ein paar Wochen die erste Platte von Team Me. Aufgenommen wurden die Songs teils in einem Osloer Studio, teils aber auch in einer Turnhalle in Elverum. Und das passt dann auch wieder zum Namen der Band. – Da fällt mir gerade ein: Habe ich schon erwähnt, dass in Skandinavien offenbar nicht nur jeder von Geburt an Profi-Musiker, sondern auch Profi-Sportler ist? Nein? Dann kommt hier der Beweis: Uno, der Streicher und Percussionist, hätte auch Profi im Eishockey werden können, Synne war oder ist eine sehr gute Fußballerin und Simen lebte eine Weile vom Snowboarden. Was die restlichen Bandmitglieder Anders, Thomas, Bjarne, Marius, Hanna, Peder, Äsa, Andreas und Jorgen auch noch können, will ich jetzt erst gar nicht mehr wissen. Egal, zurück zur Platte.
Um es kurz zu machen: Würden Polyphonic Spree eine Band casten, kämen wohl Team Me dabei heraus. Unverkennbar ist aber auch der Einfluss junger, spritziger Folk-Musik, wie sie etwa die Isländer Retro Stefson machen. Ebenfalls dürften die Smashing Pumpkins, MGMT, Broken Social Scene oder Arcade Fire zu den Vorbildern gehört haben. Kurzum: To The Treetops ist Folk, der alle Schwermütigkeit abgestreift hat und nur noch Spaß macht.
Mutig war sicher, die Platte mit einem achtminütigem Opener beginnen zu lassen. Aber irgendwie macht sogar der Spaß – so wie das ganze Album. Die Sounds sind dabei nicht mal besonders ausgefeilt, bestechen aber durch ihren eindringlichen Beat, das Lalalala, das Uhuhuhuhu oder Ahahaha im Hinter- und den Chorgesang im Vordergrund. Irgendwie reicht mir das bei aller Frickelmusik derzeit aber auch, um beim Hören endlich mal wieder ein ordentliches Grinsen ins Gesicht zu bekommen. Und das gebe ich gern weiter.

(Christian Faludi)

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