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Spielerezension

Spielerezension vom 04.05.2012

Rapa Nui - Auf den Osterinseln findet man die berühmten Steinstatuen.
Jahrhunderte alt, sehr bekannt und immer noch nicht komplett erklärt.
Diese Osterinseln haben jüngst einen Spieleautor inspiriert.
Das Ergebnis ist ein Kartenspiel und heißt Rapa Nui.
Ganz neu, bald sehr bekannt und gut erklärbar.

Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Stammeshäuptlings und versucht, Reichtum und Ansehen zu vermehren.
Dazu holt er Holzfäller in sein Dorf, schart Jäger und Sammler um sich und versichert sich auch der Priesterschaft.
Schließlich baut er einen oder mehrere Moai, die berühmten steinernen Statuen, denen fleißig geopfert wird.
Zwischen den Spielern liegt in vier Reihen zu maximal vier Karten eine allgemeine Auslage aus zufällig gezogenen Karten.
Vielleicht erblickt man dort eine bunte Mischung aus Fischern, Priestern, Bauern, Holzfällern und Moai.
Jeder beginnt mit drei Karten auf der Hand und einem Holzfäller in der eigenen Kartenauslage.
Außerdem besitzt man noch vier Opferkärtchen, jeweils Fisch, Getreide, Rübchen und Papiermaulbeeren.

Ist man am Zug, legt man eine Handkarte in seine Auslage und ergänzt seine Hand wieder auf drei.
Dazu nimmt man sich die unterste Karte einer beliebigen Reihe der allgemeinen Auslage und löst damit eine Wertung aus.
Gewertet werden bei allen Spielern die ausgelegten Karten, die der jetzt untersten Karte der gerade angesprochenen Reihe entsprechen.
Liegt da ein Holzfäller, bekommt jeder, vor dem eine Holzfällerkarte liegt, ein Stück Holz, das auf den Osterinseln als wohlfeiles Zahlungsmittel diente.
Ein freigelegter Priester gibt Ruhmespunkte für alle Priestereigner.
Liegt da ein Jäger oder Sammler, vielleicht ein Rübenbauer, bekommen alle Spieler mit Rübenbauern in ihrer Auslage eine Rübchenopferkarte.
Diese Opferkarten braucht man dringend, wenn jemand eine Moai-Statue baut.
Weil dem Moai ordentlich geopfert werden muss, legt reihum jeder ein Opferkärtchen offen auf den heiligen Opferstein.
Nur derjenige, der gebaut hat, darf zwei legen; eine eigene verdeckt und eine offen aus dem Vorrat.
Nun ist allerdings - wie man sich leicht vorstellen kann - der Bau eines Moai keine ganz einfache Angelegenheit.
Man benötigt nämlich sieben Stück Holz, und die hat nur, wer vorher genügend Holzfäller eingestellt hat bei mehrfacher Auslösung der Holzwertung.
Einen zweiten oder gar dritten Moai zu bauen ist sehr empfehlenswert.
Einerseits stimmt man die Götter milde, andererseits fährt man so am Schluß dicke Ruhmespunkte ein.
Allerdings bedarf das verständlicherweise einer überaus geschickten Holzplanung.
Ist eine Reihe der allgemeinen Auslage geleert, legt man vom Nachziehstapel vier neue Karten in diese Reihe, die letzte löst die Wertung aus.
Kann eine Reihe nicht mehr vollständig aufgefüllt werden, ist das Spiel vorbei.

Jetzt geht es in die Schlussabrechnung.
Neben den bisher ausgeschütteten Ruhmespunkten werden nun die Opferkarten nach einem raffinierten System gewertet.
Dazu trennt man die auf dem Opferstein angehäuften Kärtchen nach Sorten und zählt diese durch.
Die Sorte mit den wenigsten Kärtchen fällt komplett aus der Wertung.
Der Vergleich mit den eigenen gesammelten Opferkärtchen entscheidet dann häufig über Sieg oder Niederlage.
Denn jedes eigene Opferkärtchen der Sorte, die am häufigsten auf dem Stein lag, bringt ihrem Besitzer drei zusätzliche Ruhmespunkte, die zweithäufigste noch zwei und die dritte einen.
Das bedeutet Spannung bis zur letzten Minute.

Rapa Nui spielt sich rund und zeichnet sich durch sehr viel Interaktion und eine gehörige Portion Schadenfreude aus, wenn man mal wieder den Mitspielern die begehrte Karte aus der Auslage direkt vor der Nase weggeschnappt hat.
Zusätzliche Möglichkeiten wie Boni für die meisten Karten in der eigenen Auslage oder der Kauf von Opferkärtchen erhöhen die Vielfältigkeit des Spiels.
Aufgrund der zufälligen Kartenauslage verläuft jedes Spiel anders und erhöht somit die Wiederspielfreude enorm.
Rapa Nui ist mit Sicherheit eines der Highlights des aktuellen Spieljahrgangs.

Rapa Nui von Klaus-Jürgen Wrede bei Kosmos; Grafik von Katja Miller/Martin Hoffmann; 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren; ca. 40 Minuten; ca. 18,- €

(Shanghai Drenger)

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