Tonspur
Tonspur vom 27.05.2012
Foo Fighters -The Colour And The Shape - Vor ziemlich genau 15 Jahren – am 20. Mai 1997 – erschien "The Colour And The Shape", das zweite Album der Foo Fighters.
Ihr Debütalbum aus dem Jahr 1995 trug lediglich den Namen der Band und war betitelt nach geheimnisvollen Lichterscheinungen am Nachthimmel über den Kriegsschauplätzen des zweiten Weltkrieges – den sogenannten „Foo Fighters“.
Es war wie ein Knall: Der Ex-"Nirvana"-Drummer Dave Grohl hatte nach dem Selbstmord Kurt Cobains und dem damit verbundenen Ende der Band „Nirvana“ dem Weltschmerz Ade gesagt, locker vom Hocker gezogen und das Album fast im Alleingang eingespielt. Sein Lohn: Platin fürs Debüt und einige "Best New Artists"-Awards.
Das schien schwer zu übertreffen, ging dann aber doch, denn Dave Grohl schaffte es, sich von der Last des Nirvana-Erbes zu befreien ("I was always caged and now I'm freeeee!") und ein Album zu schreiben, das auch heute, 15 Jahre später zu den besten gehört, die ich kenne.
Es muss eine harte Zeit für Dave gewesen sein, denn alles drehte sich eben immer noch um die verstorbene Legende Kurt Cobain und selten wurde wirkliches Interesse an dem Projekt Foo Fighters gezeigt.
Doch „The Colour And The Shape“ verhalf den Foos endgültig in die obere Liga des Rocks aufzusteigen. Denn dieses Album hatte nichts mehr mit dem Grunge Nirvanas zu tun sondern präsentierte eine frisch rockende Band mit einem eigenen Sound.
Der klang zwar irgendwie vertraut - nach den "Pixies", den frühen "Stranglers" (nur viel rauher), nach Fun-Punk, nach Beach Boys auf Hard-Core - aber in dieser Konsequenz wie die Foo Fighters es angingen, hatte es noch niemand gewagt.
Herb und direkt die Produktion, melodietrunken und detailgenau arrangiert die Songs. Was The Colour and The Shape für viele Fans noch heute zum besten Album macht, ist die einfache Tatsache, dass die Platte durchweg ein hohes Niveau hält und dennoch Hits wie „Monkey Wrench“, „My Hero“ oder „Everlong“ enthält. Auch zwei ihrer schönsten Balladen sind auf dem Album zu finden: „Febuary Stars“, welches gegen Ende in einem überbordenden Gitarren-Gewitter endet oder auch „Walking after You“ ein Song wie der nächtliche Sternenhimmel.
Solche Platten sind wie Diamanten - sie haben Ecken und Kanten, aber sie funkeln bei Licht in allen Farben. Knallhart und schön.
„In zwanzig Jahren, wenn so ein Kid seinen Dad fragt: ‘Hast du schon mal von den Foo Fighters gehört? Welche Platte von denen sollte man denn haben?’ Dann wird der wahrscheinlich antworten: „Hol dir die „The Colour and the Shape“…
(Frank Witte)