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Tonspur

Tonspur vom 11.06.2012

The Temper Trap - The Temper Trap - The Temper Trap

Ob es so etwas wie ein Plattengott gibt? Gut, damit meine ich jetzt nicht Typen wie John Peel, oder diverse lokale Grössen, die in der Gastronomie arbeiten und immer noch und wieder bessern Wissens an den schwarzen flachen Plastescheiben festhalten. Ich meine ein imaginäres Wesen, das Dinge regelt, dessen zusammenhänge wir nicht nachvollziehen können, oder nicht wollen. Dieses Wesen sagt einem, in diesem Fall mir, „Stell diese Platte vor!“ Aber es macht es nicht durch eine schnöde direkte Anrede, sondern verklausuliert. Es bringt in einem Monat mehr gute Platten heraus, als man besprechen könnte und im nächsten so gut wie keine, trotz großer Namen. Wie gesagt ich kann da nix , der Plattengott regelt das.

Mitte Mai kam das zweite Temper Trap Album heraus. Seit dem läuft es bei Lotte, aber auch privat und ich werde nicht müde es zu hören, was ein gutes Zeichen ist. Einige Platten sind wie Strohfeuer, in kurzer Zeit hell strahlend, aber auch schnell verglimmend. The Temper Trap schaffen es das Interesse zu schüren. Aber ich schreibe die ganze Zeit von mir, dabei bin ich doch nur Mittler
eines höheren Wesens.

The Temper Trap kommen aus Australien, genauer aus Melbourne. Aber die Wurzel reichen noch weiter, Sänger Dougy Mandagi, stammt aus Indonesien und ist nach Australien eingewandert. Dort war er unter anderem als Straßenmusiker unterwegs und lernte bei einem Job in einem Geschäft in Melbourne den Schlagzeuger Toby Dundas kennen, und beide beschlossen, eine Band zu gründen. Mit dem Bassisten Jonathan Aherne, den Mandagi sechs Jahre zuvor kennengelernt hatte, traten sie gemeinsam auf. Ein Jahr lang wechselte die Besetzung des Gitarristen, bevor Lorenzo Sillitto, ein Freund von Dundas, dessen Band sich gerade aufgelöst hatte, die endgültige Formation von The Temper Trap vervollständigte. Das war 2006.

Schließlich wurde der britische Produzent Jim Abbiss auf sie aufmerksam. Mit ihm nahmen sie ihr Debütalbum Conditions auf. Im Herbst 2008 veröffentlichten sie ihre erste Single Sweet Disposition. Dazu kamen internationale Auftritte, zum Beispiel bei der Musexpo in London, beim CMJ Music Marathon in New York und bei South by Southwest. Außerdem spielten sie beim Southside Festival und Hurricane Festival in Deutschland.

Nach ihrer letzten Welttournee entstand das Album binnen kürzester Zeit und die Themen reichen von Liebe, Trennung, Sehnsucht, Kindern, Babys, bis zu Statements zur aktuellen Politik, wie in dem Song „London Burning“, der im Zuge der letztjährigen Krawalle in London entstand.
Der Song „Miracle“ beginnt übrigens mit dem Herzschlag Jonathan Aherne kleiner Tochter Stella, den man bei der Ultraschaltuntersuchung mit geschnitten hat!
Ihr zweites, Album. Ein Werk mit zwei Persönlichkeiten: eine voll melancholischer, breit angelegter Balladen-Schönheit, wie „The Sea is Calling“ und die andere erfüllt von Synthie-befeuertem, hymnenhaftem Power-Pop, eine Mischung die an Bands wie Duran Duran, Depeche Mode oder auch Suede erinnert!
Über alldem thront die unverkennbare, facettenreiche Stimme von Dougy Mandagi.

Ein wunderbares Album, das den Pathos nicht scheut und wie eingangs erwähnt von höheren Mächten gemocht wird!

An dieser Stelle mein Lieblingssong des Albums – The Sea is Calling!


(Dennis Klostermann)

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