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Buchrezension

Buchrezension vom 06.08.2012

Glücksspiele von Marcus Imbsweiler - Wie schon öfters kommt aus dem baden-württembergischen Gmeiner-Verlag wiedermal ein Krimi zur rechten Zeit. „Glücksspiele“ heißt der Kriminalroman von Marcus Imbsweiler, der einmal mehr seinen Privatdetektiv Max Koller ins Rennen schickt. Und dies tut er in diesem Falle buchstäblich, denn „Glücksspiele“ ist die Geschichte um die Marathonläuferin Katinka Glück, deren Ziel es ist, im Sommer 2012 in London bei den Olympischen Spielen anzutreten. Soweit so gut, dieses Ziel haben auch andere Sportlerinnen und Sportler, doch irgend jemand möchte Katinka in London nicht dabei haben. Die Gründe dafür sind weder ihr, noch den Sponsoren und auch nicht ihrem Trainer bekannt. Fakt ist nur, man droht ihr nicht, sondern schenkt ihr statt dessen teure Urlaubstickets für sie und ihre ganze Familie – allerdings weit weg von der Olympiastadt.
Der Sponsor, eine Bank, die ihre regionale Größe gerne am Start wissen möchte, engagiert den jungen Privatdetektiv, der die Läuferin während ihres einsamen Trainings im Odenwald, sowie bei Wettkampffahrten vor Unbill schützen soll. Schwierig für den jungen Mann, den Katinka läuft – schnell und vor allem weit, so dass Max sie auf dem Rennrad begleiten muss – in einer bergigen Gegend dazu.
Imbsweilers Schreibstil geht durchaus leicht zur Sache, selbst wenn diese so vertrackt ist, dass niemand so recht weiß vor wem oder was die Hauptfigur zu schützen ist, selbst wenn nicht klar ist, ob die Geschichte tatsächlich irgendwann kriminell – im Sinne des Genres – wird. Aber sie wird es und, man kann es ahnen, es geht um Olympia, es geht um Leichtathletik, es geht , welch Überraschung, um Doping.
Dem Autoren ist via die Figur des Max Koller eine leichte Ostdeutschland-Phobie anzumerken, vielleicht, ich mag mich täuschen, gilt dieses Unwohl aber auch den Großstädten an sich. Klar, dass der Osten, Pardon, die DDR, wenn es um Doping geht, nicht außen vor bleibt, vollkommen zu Recht bei der Vergangenheit. Imbsweiler verharrt aber nicht in den Enthüllungen der jüngeren deutschen Geschichte, sondern bringt alles ziemlich geschickt in unsere Jetzt-Zeit.
Selbst die Occupy-Bewegung zählt angesichts des Sponsors der Läuferin zu den möglichen Übeltätern.
2012, die Olympiade in London läuft. Ob es Katinka Glück am Ende auch tun wird? - Finden sie es heraus!

Marcus Imbsweiler
„Glücksspiele“
Gmeiner-Verlag 2012
434 Seiten
11,90 Euro
ISBN 978-3-8392-1311-7

(Shanghai Drenger)

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