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Tonspur vom 12.09.2012

The Unwinding Hours - Afterlives - The Unwinding Hours – Afterlives

Das hatte ich ja schon total vergessen,wie das ist, wenn man dem Erscheinen einer Platte entgegen fiebert. Am 20.August kommt die neue The Unwinding Hours Platte.heraus. In den Tagen vorher schwirrt es einem immer wieder durch den Kopf: noch zwei Tage, morgen, heute. An diesem Freitag sieht man einen hochzufriedenen, dicken Mann (mit schönen Haaren) durch die Stadt laufen, in seiner Tasche ein kleines Tütchen und darin die neu CD “Afterlives”.
Es gibt Bands, die noch nie eine schlechte Platte herausgebracht haben und die zwei letzten Veröffentlichungen waren sogar die besten Platten des jeweiligen Jahres. Das war vor zwei Jahren die erste Platte unter dem Namen The Unwinding Hours mit dem Monstersong “Knut”und 2007 die letzte Platte der Vorgängerband Aereogramme “My Heart has a Wish that you would not go”
The Unwinding Hours sind Craig B und Ian Cook, die Anfang des Jahrtausends in Glasgow die Band Aereogramme gründen. Nicht ganz unbeeinflusst durch die Lokalmatadoren Mogwai spielen sie eine Musik, die sich später in der Schublade Postrock wiederfindet. Hierbei wechseln sich samtweiche Melancolie und herausgeschriehene Verzweiflung ab, was man auch als laut/leise Rock bezeichnen könnte. Schon von Anfang an steht Craig B mit seiner Stimme und dem Songwritting im Mittelpunkt der Band. Nach dem Album “Seclusions” ändert sich allerdings die Lange der Band. Craig B erkrankt an den Stimmbändern und die Ärzte raten ihm diese nicht mehr so exessiv zu belassten; sprich nicht mehr herumzuschreien. Das Ergebnis ist auf “My Heart has a Wish that you would not go” zu hören. Ein Album voller majestätisch schöner Songs zwischen zerbrechlicher Melancolie die durch Craig B´s Singstimme getragen werden, und dem treibenden, wuchtigen Instumentarium. Ein Album, das in jedem Fall bei den zehn Alben für die ominöse unbewohnte Insel dabei ist.
Das ist aber nun schon ein paar Tage her. Die CD ist mittlerweile ausgepackt – ich hatte ein wenig Probleme mit den glitzernden Papier, aber dann.....

Nach Absolvierung etlicher Liveauftritte zog sich die Band in heimische Gefilde zurück.
Craig B, der für Theologie und Soziologie an die Uni zurückkehrte, kam zu einer Erkenntnis: "Ich fühlte mich endlich in der Lage, so viel wie möglich zu lernen und zu absorbieren, aber damit auch zu artikulieren, was ich schon seit Jahren ausdrücken wollte." Einmal die Woche traf man sich dann zur gemeinsamen Arbeit an neuen Ideen und Demos im Studio, wo Ian Cook derweil fleißig andere Bands produzierte.
Der Opener “Break”zieht ein sofort in den Klangkosmos der Band, meterdicke Gitarrenteppiche, ein trockenes treibendes Schlagzeug, verspielte Klaviermelodien und natürlich Craig B Stimme. Danach "I´ve loved you so long"in dem die Band das eben gesagte nochmals unterstreicht.
Was neu ist, der vermehrte Einsatz von Synthisizern was wohl Ian Cook´s Verdienst ist, die sich aber wunderschön in das Gesamtbild der Platte integrieren.

Anders als noch beim Vorgängeralbum liegt bei „Afterlives“ der Fokus deutlich auf den Songtexten. Diese werden von Craig und Ian auch weiterhin in kunstvollen Soundgebilden versteckt, sind jedoch wesentlich ausgeklügelter als zuvor.

Wissen, Erfahrung, Glauben, Liebe, Fortschritt ohne Vergessenheit und persönliche Verantwortung werden thematisiert. Zudem sind The Unwinding Hours lauter geworden und tatsächlich noch ein bisschen mitreißender.

Dabei versteht sich „Afterlives“ erneut als Gesamtkunstwerk: ein Album, das es von Anfang bis Ende zu hören und zu genießen gilt!

(Dennis Klostermann)

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