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Spielerezension

Spielerezension vom 10.12.2012

Village - Village

Dörfliches Leben hat seine ganz eigenen Regeln. Vom Handwerker bis zum Bürgermeister haben alle ihre Aufgaben.
Wie durch eine Lupe kann man den großen Kreislauf des Lebens in diesem Mikrokosmos betrachten. Von Geburt an nimmt man daran teil.
Man bestellt die Felder, sorgt für den Hof, besucht Markt und Kirche, vielleicht geht man auch auf Reisen oder übt im Rathaus Einfluß aus.
Aber alles kostet Lebenszeit.
Am Ende sieht man die nachfolgenden Generationen heranwachsen und findet seinen Platz in der Dorfchronik oder in einem anonymen Grab auf dem Gottesacker.
Das alles haben die Autoren Inka und Markus Brand in einem anspruchsvollen Brettspiel mit großem Erfolg umgesetzt.

Jeder der zwei bis fünf Spieler besitzt auf einem Papptableau ein kleines Gehöft, auf dem Holzfiguren mehrerer Generationen anfangs ihren Lebensunterhalt verdienen. Der große Spielplan zeigt das Dorf mit Kirche, Rathaus, Markt, Höfen und Handwerksbetrieben, dazu noch die weite Welt hinter der Dorfgrenze.
Aus einem Säckchen zieht man zu Beginn jeder Runde kleine, bunte Holzklötzchen und platziert sie nach einem vorgegebenen System in den einzelnen Bereichen.
Die Klötzchen symbolisieren ideelle Güter, außerdem gibt es noch ein paar Peststeine.

Wer an der Reihe ist, wählt einen Bereich und nimmt sich daraus ein Holzklötzchen. Damit erwirbt er nicht nur ein Gut, sondern auch das Recht, genau in diesem Bereich aktiv zu werden. Das allerdings kostet neben verschiedenen Gütern auch Lebenszeit, die man auf dem eigenen Hoftableau abträgt.
In den gewählten Bereich setzt man dann eine seiner Figuren vom Hof. Dafür gibt es Pflug, Pferd, Ochs, eine Urkunde, neue Klötzchen oder direkt ein paar Siegpunkte. Da die Anzahl der Klötzchen in den Bereichen limitiert ist, muss man klug taktieren, wann man welches Gut von welcher Stelle nimmt.

Irgendwann kommt man auch in die Verlegenheit, einen Peststein nehmen zu müssen. Der gibt einem zwar noch die Möglichkeit, aktiv zu werden, kostet aber zusätzlich Lebenszeit und ist kein handelbares Gut. Immer, wenn man eine Lebenszeitrunde auf seinem Tableau abgeschlossen hat, kommt eine Figur der ältesten Generation aus ihrem Bereich in das entsprechende Feld der Dorfchronik. Falls das schon besetzt ist, findet man leider nur noch ein ruhiges Plätzchen auf dem Friedhof hinter der Kirche.

Ist die Chronik gefüllt, endet Village.
Jetzt zeigt sich, welche Kombination verschiedener Strategien am erfolgreichsten war. Village zeichnet sich bei aller Komplexität durch hohe Vielfalt und absolut logische Abläufe aus. Bereits zur zweiten Spielrunde hat sich die Abfolge der Handlungen bei allen Spielern eingeprägt und ein neuer Durchgang voller Spannung läßt sich locker in 75 Minuten spielen.

Village ist das Kennerspiel des Jahres 2012.

Village von Inka und Markus Brand bei Eggert-Spiele, Vertrieb Pegasus, Grafik von Dennis Lohausen und Hans-Georg Schneider, 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren, ca. 75 Minuten, ca. 37 Euro

(Chris Mewes und Shanghai Drenger)

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