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Tonspur vom 11.05.2013

Sun Kil Moon & The Album Leaf „Pearls from the Sea“ - Sun Kil Moon & The Album Leaf „Pearls from the Sea“

Haben sie das damals verstanden im Matheunterricht? Minus und minus ergibt plus? Ich wußte zwar, dass ich dadurch zu einem richtigen Ergebnis gekommen bin, aber ein Zweifel ist immer geblieben. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich solche Rezensionen schreibe und nicht
auf einer Bank arbeite, wo ich Leuten vorrechne, wie sie ihr Geld am besten anlegen, damit die Bank was davon hat.
Minus und minus ergibt plus. Zwei Löcher bleiben zwei Löcher und werden kein Haufen. Und im Falle von Mark Kozelek & Jimmy LaValle wird man kein euphorisches Postpunkalbum mit schmissigen Melodien und Mitgröhlrefains erwarten.Hier haben sich zwei Musiker zusammengetan, die in ihrem gesamten Schaffen noch nie einen wirklich fröhlichen Song veröffentlicht haben.
Mark Kozelek ist der Sänger von Sun Kil Moon und der von mir hochverehrten Red House Painters. Keine Ahnung, wie viele Stunden ich vor regennassen Fensterscheiben mit melancholisch verklärten Blick stand und Red House Painters gehört habe. Eine Band, von der nichts bekannt war. Aber man brauchte auch keine Informationen, denn diese samtweiche Stimme lag über Allem und füllte alles aus.

Jimmy LaValle war mal ein Teil der Grindcore Band The Locust oder bei The Black Heart Prossession. Kkeine Bands, die für ihre humorvolle Art bekannt waren oder sind. 2004 machte sich der Multiinstrumentalist selbständig und nannte das Projekt The Album Leaf, und steht seitdem für dezente Soundlandschaften mit pluckernden Beats.

Im September 2011 setzten sich die beiden auf Kozeleks Nachfrage zusammen, um (vorerst) an einem gemeinsamen Song zu arbeiten. Das Ergebnis ist der Song "What Happened To My Brother", der Kozeleks Stimme mit LaValles Elektrofeinheit – die ein wenig nach C64 oder Amiga klingt – vereint.
Aus einem Song ist ein ganzes Album entstanden. „Pearls from the Sea“, das sowohl als Sun Kil Moon & The Album Leaf wie auch als Mark Kozelek &.Jimmy LaValle gelistet ist.

Ich frage mich immer, wie diese Entscheidungen entstehen. „Hey Mark ich hab da noch einen ruhigen Beat; lass uns noch ein Lied draus machen!“ „Cool, Jimmy; ich hab hier auch noch einen traurigen Text. Das passt ja!“ „Hey Mark, hier ist noch ein ruhiger Beat...“
Es ist genau das drin, was man erwartet, wenn man die Vorzeichen zu deuten weiß. Ein wunderschönes, ruhiges Album, voller Anmut, dass dich mitnimmt. Beide lassen sich treiben. Es gibt Songs, die schon mal 10 Minuten dauern, keine Disharmonien, keine quäckenden Instrumente. Eine Leichte Art der Schwermut mit Namen Melancholie. Moll und Moll ergibt eben nicht Dur, sondern Moll-Moll - außer ein Musiktheoretiker erzählt mir das Gegenteil.
Hier nun der Song: „Here Come More Perils From The Sea“, und irgendwie wird es dann doch etwas witzig!

(dennis klostermann)

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